Von einem Ex-Smithfreund in Deutschland, der meine Website entdeckt hatte, erhielt ich am 30.9.2005 das folgende Schreiben mit der Erlaubnis, es zu veröffentlichen. Der Name des Betreffenden ist mir bekannt, er möchte aber mit Rücksicht auf Verwandte nicht genannt werden.
Friedrich Griess

Sehr geehrter Herr Griess,

als ich heute aus reiner Neugier die HP der Norweger Gemeinde besuchte, bin ich auf ihre Artikel gestoßen. Aus reiner Neugier deshalb, weil ich selbst Jahrelang Mitglied sein " musste" ! Vom 8. bis zum 21. Lebensjahr irrte ich durch diese Gemeinde, ohne je besonders glückliche Zeiten dort erlebt zu haben. Bis zum Alter von ca 16 Jahren lief das ganze noch einigermaßen friedlich ab, von da an jedoch begleitete einen der Terror. Terror im Sinne von ständigen Bekehrungsversuchen und Niedermachen. Wiederholt wurde einem vor Augen gehalten, das man so wie man ist, sich kleidet etc. verloren wäre. Da meine Eltern auch aktiv in der Norweger Gemeinde tätig waren, war von dieser Seite keine Hilfe zu erwarten. Jahrelang musste ich mit ansehen, wie meine Freunde unter starkem psychischem Druck bekehrt wurden und sich fortan für etwas Besseres hielten und mich mieden . Für sie war ich auf einmal ein schlechter Mensch aus der bösen schwarzen Welt (oft benütztes Zitat der " Brüder"), von dem man sich fernzuhalten hatte. Da ich von Natur aus ein dickes Fell habe, konnte ich mit diesen ständigen Attacken noch ganz gut fertig werden. Etwas entgegen kamen mir auch die Umstände, dass ich berufsbedingt kaum mehr zu Hause war und so den Versammlungen fernbleiben konnte, ohne eine fadenscheinige Ausrede finden zu müssen (wie unzählige Male davor).So war ich praktisch jahrelang ein sogenannter Mitläufer, geduldet, aber mehr nicht. Als es an der Zeit war, mal intensiver über das andere Geschlecht und das Heiraten nachzudenken, bis zu diesem Zeitpunkt ca 21 !! Jahre hat man sich ja überhaupt nichts in dieser Richtung getraut, war die Schmerzgrenze erreicht. Eine Frau einfach so aussuchen und dann irgendwann mal anzusprechen war ein aussichtsloses Unterfangen, wenn man nicht bekehrt war. Das war letztendlich der Abschied aus der Norweger Gemeinde. Zeitgleich ( 1986 ) erfüllte eine innere Unruhe die Gemeinde, was ich aber seinerzeit nicht so intensiv wahrgenommen habe wie heute fast 20 Jahre später. Gelegentlich treffe ich im Ort noch meine alten Freunde, und glücklicherweise ist es so wie früher, wenn man nicht das Thema Gemeinde anspricht. Denn da wird keine Kritik geduldet. So habe ich es bei ein paar Versuchen belassen, um des lieben Friedens willen. Leider musste ich vor ein paar Jahren miterleben, wie ein guter Freund von der eigenen Familie einer Gehirnwäsche unterzogen wurde. Sehr interessant sind jedoch die Entwicklungen, die ich in der Nachbarschaft und bei den Leuten, die man hin und wieder trifft, beobachten kann. So wie Sie es auch beschreiben, alles was früher einmal Werte von ungeheurer Wichtigkeit waren (Kleidung, Haarschnitt/Frisur, kein Fernsehgerät etc.), auf die sehr großen Wert gelegt wurde, sind auf einmal in Vergessenheit geraten! Angesprochen auf diese Wandlung wird um den heißen Brei herum geredet. Besonders erschreckt hat mich die so genannte Erweckung im Rahmen einer Feier, der ich einmal vor ein paar Jahren auf Einladung beiwohnen durfte. Mir kamen die Besucher allesamt ferngesteuert vor. Das war auch das letzte Mal dass ich so eine Versammlung besucht habe. Diese Gemeinde ist mir unheimlich geworden. Nicht zuletzt deshalb, weil sich auf einmal alles um das liebe Geld dreht, es wird reichlich gesammelt und direkt an die Norweger überwiesen. Dies wurde mir stolz von den Nochmitgliedern berichtet. Auch wie schön und modern und prachtvoll alles in Brunstad geworden ist! So stellt sich mir nunmehr die Frage, ob das was dort geschieht noch irgendetwas mit den Predigten der Vergangenheit zu tun hat ?..................................? ( Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden……. )

Mit diesem kleinen Einblick in meinen Werdegang bei den Norwegern (der allein seelig machenden Gemeinde) möchte ich Sie bestärken in ihrer Aufklärungsarbeit, auch wenn man Ihnen den Mund verbieten will. Respekt vor ihrer großen Sammlung an Beiträgen und Schriften zu diesem unerschöpflichen Thema.

Verfasser aus Deutschland