Quelle: Dagens Nyheter
011229
Von Juan Flores und Nuri Kino
UFF verdunkelt nicht nur die Verwendung der Gelder. Doppelbödige Vereinigungen und irreführende Abrechnungen erschweren den Einblick.
UFF ist aus mehrgliedrigen Vereinigungen aufgebaut und wendet eine Art von Konzernbericht an, welche für ideelle Vereinigungen ungewöhnlich ist. Eine Vereinigung kann ja nicht eine andere besitzen. Wer etwas über die Tätigkeit wissen möchte, erhält einen Bericht der Vereinigung "UFF i Sverige" [UFF in Schweden]. Nirgends scheint es auf, daß UFF eine Multimillionärbewegung ist oder daß die allermeisten Kleider im Osten verkauft werden. Und wer aus Abenteuerlust um einen Jahresbericht für "UFF i Stockholm" bitten sollte, stößt auf Granit.
Hier liegt die Geschäftsbewegung. Niemand, der nicht Mitglied von UFF ist, kann verlangen, daran teilzunehmen. Und UFF hat dafür, eine ideelle Vereinigung zu sein, sehr wenige Mitglieder. Zufolge dem Vizevorsitzenden Trond Narvestad gibt es in UFF 19 Mitglieder - verteilt auf zwei Vereinigungen: Zehn von diesen sitzen in den Vorständen. Zufolge dem Vorsitzenden Thomas Gregersen gibt es jedoch insgesamt 65 Mitglieder in beiden Vereinigungen.
- Bei den Jahresversammlungen kommen nur der Vorstand und noch einige Personen, sagt Sven Dahne, Mitglied von UFF in Schweden.
DN hat wiederholte Male Thomas Gregersen gebeten, am Jahresbericht von UFF in Stockholm teilnehmen zu dürfen, aber es wurde verweigert. Auf eine direkte Frage hat sich Thomas Gregersen entschlossen zu antworten, wie hohe Einkünfte und Kosten die Vereinigung hat. Es handle sich um etwa 80 Millionen Einkünfte für das Jahr 2000, behauptet er. Diese kommen teils von Second Hand Shops und Flohmärkten, teils vom Verkauf der Kleider im Osten. Durch die Wahl für die Konzernabrechnung der Vereinigungen kann UFF bestimmen, welche Informationen man der Öffentlichkeit zukommen lassen will. Das Ergebnis ist u.a., daß UFF in Schweden Einkünfte ausweist, die man auch bei UFF in Stockholm findet.
- Wir haben das so gemacht, um die Vereinigung, die Gelder von der Allgemeinheit erhält, von der Geschäftstätigkeit zu trennen. Daß wir Angaben von UFF in Stockholm in den Bericht von UFF in Schweden hineinnehmen, beruht darauf, daß wir dennoch ein Bild von unserer Tätigkeit geben wollen, sagt Thomas Gregersen.
Dadurch, daß UFF in Form einer ideellen Vereinigung mit gemeinnützigem Zweck betrieben wird, ist die Geschftstätigkeit steuerbefreit. UFF bezahlt also auf den Überschuß ihrer Tätigkeit keine Steuer und auch keine Umsatzsteuer. Da man nicht nachweist, wozu der Überschuß verwendet wird, gibt es keine Möglichkeit, tatsächlich festzustellen, ob die Tätigkeit nur ideell ist. Es gibt eine Menge kommerzielle Unternehmungen, die mit der Mutterorganisation Humana People to People verbunden sind.
Per Olov Johansson, Jurist bei PRV, ist gegenüber UFF-s Organisation sehr kritisch.
- Eine Firma eine Vereinigung zu nennen, bedeutet ja, daß man nicht denselben Einblick hat, daß die Behörden nicht auf die selbe Weise überprüfen können wie z.B. eine Aktiengesellschaft. Man kann sich auch fragen, warum UFF mit Geschäften nicht umsatzsteuerpflichtig ist.
Eine andere merkwürdige Sache ist die, daß jene Personen, die angeblich in den UFF-Vorständen sitzen, dies nicht entsprechend dem offiziellen Register tun. Jedesmal wenn der Vorstand verändert wird, sollte dies den Behörden gemeldet werden, aber das hat UFF seit vielen Jahren nicht getan. Die heute UFF betreiben, scheinen in den offiziellen Vorständen überhaupt nicht auf. Dort stehen mit einer Ausnahme Personen, die seit langem aufgehört haben, unter anderen eine 72-jährige Frau, mit der DN in Kontakt war und die sehr empört darüber war, daß sie dort als für die Tätigkeit Verantwortliche angeführt wird.
- Wir sind nicht verpflichtet, Änderungen des Vorstands zu melden, sagt Thomas Gregersen zuerst. Dann sagt er, er werde die Fehler berichtigen lassen.