http://www.dn.se/DNet/jsp/Crosslink.jsp?d=11&a=254966

Dagens Nyheter, 26.03.2002

UFF stellte Schenkungen ein

Von Juan Flores

UFF hat in Schweden aufgehört, freiwillige Mitarbeiter zu beschäftigen. UFF hat die Schenkungen an Unterstützungprojekte eingestellt. Das ergab sich nun, als der erzwungene neue Vorstand auf die Medien traf. Die Spaltung war deutlich, der Cupversuch des UFF-Personals mißglückte, aber sie erhielten [im Vorstand] zwei Vertreter.

Einige Einzelheiten über den Machtkampf, der sich auf UFF-s Jahresversammlung abspielte, kamen am Dienstag zum Vorschein. Die Absicht des Personals war es, mit dem Einfluß der dänischen Sekte "Lehrergruppe" reinen Tisch zu machen - und sie glaubten auch, es sei damit geglückt, daß sich zum ersten Mal in der Vereinigung UFF in Schweden keine Mehrheit der Lehrergruppe ergab.

In der Praxis hat UFF [soll wohl heißen: die Lehrergruppe, Anm.d.Übers.] jedoch weiterhin die Kontrolle über die Vereinigung - und auch über UFF in Stockholm, die die Geschäftstätigkeit ausübt. Diese wird von den etwa 60 entsandten Dänen aus der Lehrergruppe beaufsichtigt. Diese waren nämlich Mitglieder von UFF in Stockholm; das Personal verstand nicht, daß man dies sein könne und rechnete nicht damit.

UFF-s Jahresversammlungen waren bisher friedliche Ereignisse mit im Großen und Ganzen nur dem Vorstand vertreten. Nun wurde diese Jahresversammlung zu einem Machtkampf, der zu einem Kompromiß führte: Das UFF-Personal erhielt in einem der Vorstände zwei eigene Mitglieder. Wie DN zeigte, mißglückte jedoch die Palastrevolution. Die Lehrergruppe hat weiterhin die Kontrolle über beide Vorstände.

Als Teile des Vorstandes von UFF in Schweden am Dienstag mit der Presse zusammentrafen, war das UFF-Personal enttäuscht, und die Spaltung des Vorstandes war deutlich sichtbar.

- Es gibt vieles, was die Lehrergruppe verschweigt und was ich nicht verstehe. Wo kommt z.B. Amdi mit ins Spiel? sagte Annika Kleveman, eines der neuen Mitglieder, die das Personal in den Vorstand gewählt hatte.

Die neue Sprecherin Carina Bolin, welche die entsandten Dänen in den Vorstand geputscht hatten, erklärte jedoch, es werde an der Informationsfront Verbesserungen geben.

- Die Lehrergruppe hat nichts zu verbergen, sagte sie, und verpflichtete sich auch, UFF in Stockholms Jahresbericht zu veröffentlichen, was UFF bisher geheimgehalten hatte.

Bis die schlechte wirtschaftliche Lage behoben ist, wird UFF nun keine Gelder an Unterstützungsprojekte in Afrika überweisen. Es ist unklar, wie lange dies dauern wird.

Trond Narvestad, UFF-s ehemaliger Sprecher, sagte auch, man habe seit dem Jahreswechsel aufgehört, freiwillige Mitarbeiter zu beschäftigen. DN enthüllte kurz vor Neujahr die minderwertigen Zustände, unter denen die freiwilligen Mitarbeiter lebten - sie hatten kaum etwas zu essen. Etwa zehn von ihnen waren in einer Wohnung einquartiert, die UFF in Rinkeby mietet.

- Ich meine, daß es gut ist, daß UFF damit aufhörte, den freiwilligen Mitarbeiter ging es zu schlecht. Es kam vor, daß wir für sie Lebensmittel kaufen mußten, sagte die andere Personalvertreterin im neuen Vorstand, Mona Axelsson, nach der Pressekonferenz.

Die freiwilligen Mitarbeiter arbeiteten ihre Schulgebühren an die Tvindschulen der Lehrergruppe ab, indem sie gratis Dienst taten.

UFF bestätigte auch zum ersten Mal, daß man Kleider verkauft, die das schwedische Volk den Unternehmen der Lehrergruppe geschenkt hatte. Etwa ein Drittel der Kleider, die ans Baltikum gehen, werden an Garson & Shaw verkauft, ein Unternehmen, das im Eigentum der Lehrergruppe steht und die Kleider weiterverkauft. Nichts von Garson & Shaws Einkünften geht an wohltätige Zwecke.

- Wir haben nichts damit zu tun, wie das Geld verwendet wird, wir verkaufen [die Kleider] zu marktmäßigen Bedingungen, genau so wie wir an andere Unternehmen verkaufen.

UFF hat damit zum ersten Mal bestätigt, daß die geschenkten Kleider des schwedischen Volkes das Imperium des Mogens Amdi Petersen aufbauen.

Auf die Frage, welche Rolle Petersen in der Lehrergruppe habe, antwortete Narvestad:

- Er ist nur ein Mitglied wie wir anderen

Es wurde enthüllt, daß Mogens Amdi Petersen in einer 800 Quadratmeter großen Wohnung auf Fisher Island in Florida wohnte, einer der exklusivsten Adressen der Welt.