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Dagens Nyheter, 25.03.02
UFF gibt sich den Anschein, mit der dänischen Sekte "Lehrergruppe" zu brechen. Gleichzeitig verstärkt die Bewegung ihren Einfluß. Draußen in den Geschäften merkt man in letzter Zeit schwarze Überschriften.
Der Griff um UFF verstärkt sich
Von
Juan Flores und Nuri KinoDN [Dagens Nyheter] hat in mehreren Berichten beschrieben, wie die dänische Sekte "Lehrergruppe" die schwedische Entwicklungslandhilfe von Volk zu Volk, UFF, kontrolliert.
Nun hat UFF beschlossen, seinen Vorstand zu verändern. Das Ziel soll sein, daß die Lehrergruppenmitglieder nicht mehr die Mehrzahl bilden. Dafür opfert UFF sowohl Trond Narvestad als auch Thomas Gregersen, die beide Sprecher waren und Mitglieder der dänischen Sekte sind.
Statt dessen beruft die Lehrergruppe, nach dem was DN erfahren hat, Carina Bolin, die derzeitige UFF-Sprecherin in Italien, in den Vorstand. Heute wird sie als neue Sprecherin vorgestellt.
Andere, die als Vorstandsmitglieder für UFF in Schweden angegeben werden, sind Sven Dahne, Bo Wallin, Kristina Johansson, Mona Axelsson und Annika Kleveman. Mona Axelsson, die Vertreterin der Angestellten, glaubt, daß es zu Veränderungen kommen wird.
- Dies geschieht nun, weil das Personal eine große Veränderung in der Leitungsgruppe und im Vorstand verlangt und mich gewählt hat. Daß sich die Lehrergruppe in der Minderheit befindet, ist einzigartig. Nun sind wir es, die UFF betreiben, und das Personal ist UFF. Wir werden keine Beschlüsse fassen, die im Interesse der Lehrergruppe sind, sagt sie.
Aber so einfach ist das nicht. Auf dem Papier sind zwar weder Dahne noch Wallin - die auch schon früher im Vorstand waren - Mitglieder der Lehrergruppe, aber beide haben Kinder, die stark involviert sind. Dahne hat drei Kinder, die Sektenmitglieder sind.
Weder Dahne noch Wallin sind dafür bekannt geworden, daß sie die Lehrergruppe in Frage gestellt hätten. Außerdem wird die Dänin Jytte Nielsen Mitglied des schwedischen UFF-Vorstandes. Sie ist eine der harten ursprünglichen Mitglieder der Tvind-Bewegung, zwei Ebenen unter dem Leiter Mogens Amdi Petersen.
Nielsen ist als Eigentümerin mehrerer verschiedener Unternehmen und Liegenschaften des Tvind-Imperiums registriert. All das kann bedeuten, daß das, was als UFF-s Befreiung von der Lehrergruppe vorgestellt wird, in Wirklichkeit das Gegenteil ist. Der Einfluß der Lehrergruppe wächst, obwohl die beiden ganz neuen Vorstandsmitglieder Axelsson und Kleveman gemeinsam mit Dahne und Wallin auf dem Papier die Mehrheit haben.
Um das Ganze noch komplizierter zu machen, wird die Lehrergruppe auch über die wirtschaftliche Macht verfügen - sogar auf dem Papier. Denn es ist eine Tatsache, daß die Lehrergruppe nur in einer der beiden UFF-Vereinigungen, aus denen die schwedische UFF besteht, in der Minorität ist, der Vereinigung UFF in Schweden. Wie DN in diesem Winter zeigen konnte, ist dies eine Frontorganisation.
Die Geschäftstätigkeit findet in der Vereinigung UFF in Stockholm statt - und in deren Vorstand besitzt die Lehrergruppen auch weiterhin die Mehrheit. Der Vorstand besteht aus denselben Personen wie in der Frontvereinigung, mit zwei Ausnahmen: Kleveman und Dahne sind nicht dabei.
Das bedeutet, daß die Lehrergruppe daß Beschlußrecht über die Geschäftstätigkeit besitzt. Axelsson zufolge ist das kein Zufall.
- UFF in Stockholm ist eine Vereinigung, von der wir nicht wußten, daß man dabei sein konnte. Wir werden dafür sorgen, daß die Vereinigungen zusammengelegt werden
Durch die Jahresversammlung hat auch die Frage, wer Mitglied von UFF in Stockholm ist, ihre Erklärung gefunden. Der Sprecher hat die ganze Zeit über behauptet, sie sei frei von der Lehrergruppe und eine gewöhnliche schwedische Vereinigung.
Nun zeigte es sich, daß die Mehrzahl der Mitglieder Dänen sind, von der Lehrergruppe dorthin entsandt. DN interviewte vor einiger Zeit die neue Sprecherin Carina Bolin.
- Ja, ich bin Mitglied der Lehrergruppe, ich trat irgendwann zu Beginn der Achtzigerjahre bei, sagte sie damals.
Sie erklärte auch, daß sie mit dem derzeit verhafteten Sektenleiter Amdi Petersen Kontakt hatte, wenn sie auch nicht näher darauf eingehen wollte.