Tønsbergs Blad - Samstag 11. Juli 1992:

(Bildtext:) 7000 Menschen waren diese Woche auf Brunstad, dem Versammlungsort der Smiths Freunde in Norwegen. Nun veranstalten Aussteigergruppen eigene Lager. Nächste Woche versammeln sich Hunderte auf Tromøya bei Arendal. Freunde aus Gemeinden rings um den Oslofjord, aus Oslo und aus Hamar bilden das Hauptkontingent. (Foto: Øivind Skar).

Tønsberg: Seit längerer Zeit gab es Zwietracht und Spaltungen bei den Smiths Freunden. Bittere Konflikte hatten Familien entzweit. Jugendliche und Erwachsene gerieten in ernste persönliche Krisen nach Abrechnungen und Machtkämpfen zwischen starken Männern innerhalb der christlichen Machtpyramide. Daß Hunderte der Brüder und Schwestern nun die christliche Gemeinschaft verlassen, welche den Versammlungsort Brunstad-Hof in Stokke als Hauptbasis hat, war schon lange bekannt. Dieses Wochenende und in einer Woche treffen sich die Aussteiger in Arendal. Zu Pfingsten waren 400 Freunde auf Koppang versammelt, zu Ostern waren Hunderte bei den Treffen in Oppegard zugegen.

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Inger Lise Borringbo
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- Wir wollen wieder die gute, warme und menschliche Atmosphäre zurückerhalten, sagt ein Sprecher für die Aussteiger. Zwang und Druck von den starken Männern in der Bewegung, dasselbe wie sie zu denken, hat Hunderte veranlaßt, sich dankend zu verabschieden. Sie wissen auch, daß sie nach diesem Bruch in Brunstad nicht mehr willkommen sind.

- Ist es nicht traurig, daß glaubenstreue Anhänger nun die Freunde verlassen, weil sie nicht mittun wollen, wenn während der Versammlungen die Arme emporgestreckt werden und wenn bei den Gebetskreisen viele ausgeschlossen werden ?

- Es muß wohl so sein, daß sie, wenn sie mit uns darin nicht einig sind, die volle Freiheit haben, es bleiben zu lassen. Sie können trotzdem weiterhin bei uns bleiben.

- Es wird behauptet, daß es einen neuen, aufgepeitschten Führungssstil bei den Versammlungen und auch sonst in der Gemeinde gibt, die von fünf starken Männern an der Spitze geleitet wird.

- Es stimmt nicht, daß es bei den Versammlungen einen neuen, aufgepeitschten Führungsstil gibt. Es stimmt überhaupt nicht, daß es fünf starke Männer an der Spitze gibt, welche die Leitung ausüben. Wir haben ja im ganzen Land örtliche Gemeinden. Aber es ist schade um jede Unruhe.

- Ich wiederhole, daß jeder, der nicht mit uns sein will, die volle Freiheit hat, fortzugehen.

- Wenn sie nicht von euch weggehen, bekommen sie ja Briefe, daß sie sich fernhalten sollen.

- Es gibt auf beiden Seiten Menschen mit Verstand, und es ist ganz in Ordnung, daß sie sich abwenden.

- Ihr nehmt also die Spaltung mit große Ruhe hin ?

- Ja, das tun wir. Es ist schade um jede Unruhe, aber wir nehmen die Spaltung mit großer Ruhe hin.

- Was ist eigentlich der Kernpunkt des Streites ? Ist es die Verkündigung oder die Art der Massenversammlungen und der Gebetskreise ?

- Es geschieht unter vielen Jugendlichen eine Erweckung. Daß sie sich unter Gesang erheben und die Arme emporstrecken, muß Angelegenheit des einzelnen bleiben.

- Dies ist es, wobei die Aussteiger nicht mitmachen wollen. Sie sagen, daß sie bei dieser charismatischen Neu-Erweckung der Smiths Freunde nicht mitmachen wollen.

- Ist das denn von Bedeutung ? Wir haben Bescheid gegeben, daß das freiwillig ist.

- Warum haben bei euch nur die Männer etwas zu sagen ?

- Es gibt bei uns Frauen, die vom Rednerpult aus Zeugnis geben. Im übrigen folgen wir dem Wort des Paulus, daß die Frau nicht die Lehrerin des Mannes sein soll.

- Warum fahren du und deine Freunde nicht zum Lager auf Tromøya ?

- Weil sie nicht dasselbe glauben wie wir, antwortet Kronstad.

- Steht du mit erhobenen Armen bei den Versammlungen ?

- Darauf gebe ich keine Antwort. Das ist Privatsache, antwortet Kronstad.