Quelle: De Telegraaf 15-12-2001

http://krant.telegraaf.nl/krant/vandaag/teksten/bin.ouders.zaak.kinderen.html

Norwegische Brüder: körperliche Bestrafung ist Sache der Eltern

von Jan Colijn und Charles Sanders

ALMELO - Die Leitung der strenggläubigen Sekte De Noorse Broeders (Die Norwegischen Brüder), die ernstlich in Aufregung geraten ist, weil sich ergab, daß Anhänger jahrelang ihre Kinder körperlich und geistlich mißhandelt haben, nennt das unsanfte 'Züchtigen' des Nachwuchses eine private Angelegenheit.

Wie gestern gemeldet wurde, hat der Leiter J.G. Littooij aus Twent gegenüber dieser Zeitung zugegeben, daß in der Vergangenheit Gewalt gegen Kinder angewendet wurde. Eltern wendeten die körperliche Bestrafung an auf Rat einer der Topfiguren, Enok Hansen, der aus Norwegen nach den Niederlanden gekommen war, um Vorträge zu halten. Dabei berichtete er freimütig, wie er seinen Sohn zugerichtet hatte.

Dem Sprecher J.H. Staal zufolge müßten Eltern selbst wissen, wie sie ihre Kinder züchtigen sollen: "Die einen sollten dem Kind einen pädagogischen Klaps mit der Hand auf die Hose geben, andere nehmen dafür einen Stock. Das ist eine private Angelegenheit für die Eltern. Wir sind kein Detektivbüro, das geht über unsere Befugnisse hinaus."

Das schließt Staal zufolge nicht aus, daß Mißstände bei öffentlichen Instanzen gemeldet werden. "So wurde ich selbst vor einigen Monaten mit einem Fall von Inzest konfrontiert. Darüber wurde Anzeige erstattet und dieser Fall wird nun untersucht."

Liebevoll

Der Gewährsmann leugnet, daß die Eltern von der Leitung her angespornt worden wären, körperliche Strafen anzuwenden: "Wir können unseren Anhängern nur sagen, daß sie mit ihren Kindern liebevoll umgehen müssen. Daß einige autoritäre geistliche Leiter in der Vergangenheit das Züchtigen mit harter Hand predigten, sollte Staal zufolge für die Eltern kein Anlaß sein, dies in der Praxis anzuwenden. "Das ist eine Frage des Gebrauchs von gesundem Menschenverstand." Staal sagt, über die Anzeige Venemas froh zu sein. "Wir wollen ihn und andere Opfer gerne empfangen, um ein offenes Gespräch mit ihnen zu führen. Wir hoffen, daß die Justiz dies sorgfältig untersucht."

Bei dem Almeloër André Venema, der die Sache ins Rollen brachte, ist eine Anzahl Reaktionen von Schicksalsgenossen eingetroffen.


Kommentar des Übersetzers:

Die gängige Masche der Smiths Freunde ist derzeit, frühere Mißstände einigen "bösen Leuten" in Schuhe zu schieben, die "ohnehin inzwischen eliminiert wurden". Tatsächlich wurden die "früheren Mißstände" von der obersten Leitung damals als die einzig richtige Methode von allen eingefordert und Abweichler streng zur Rechenschaft gezogen.

Der hier erwähnte Enok Hansen wurde tatsächlich brutal eliminiert, aber aus einem anderen Grund, weil er es nämlich wagte, in einem ganz anderen Punkt dem allgewaltigen obersten Leiter Sigurd Bratlie (senior) zu widersprechen. Die Geschichte ist in der Zeitschrift für Theologie und Kirche ausführlich geschildert, der Name Enok Hansen ist dort mit E.H. abgekürzt. So betreiben die Smiths Freunde Geschichtsfälschung.

Über die Züchtigung von Kindern bei den "Norwegischen Brüdern" in den Niederlanden wurde bereits am 24. September 1994 in der Zeitung "Trouw" berichtet: "Bei den Norwegischen Brüdern werden die Vorhänge zugezogen, wenn der Vater Strafen austeilt".

Was den "Gebrauch des gesunden Menschenverstandes" betrifft, so sollte man in den Liedern der Smiths Freunde nachsehen, wieviel sie in Wirklichkeit davon halten.

Friedrich Griess