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Smiths Freunde und Kritik

Aus dem Leserbrief im TB vom Montag 28.06. verstehe ich, daß das DKM-Mitglied Thorleif Jansen sich infolge meines früheren Leserbriefes nicht wohlfühlt.

Johan Velten, Verfasser und ehemaliges Smiths Freunde-Mitglied

1. Juli 2004

Meine Kritik richtet sich insbesondere gegen die Leitung der Smiths Freunde, und es ist nicht leicht zu verstehen, daß er sie so persönlich auffaßt. Er ist, soviel ich weiß, keiner der Leiter der Versammlung.

Jansen vermißt Dokumentation, welche die Kritik untermauert, die ich bringe. Im Buch "Von Gott angestellt", das vor einigen Jahren im Genesis-Verlag erschienen ist, gibt es eine ausführliche Dokumentation aller kritikwürdigen Umstände, auf die ich bei den Smiths Freunden hinweise. Die Leitung der Versammlung erhob gerichtliche Klage, in der Hoffnung, es stoppen zu können. Die Begründung für die Klage war, daß ich an zwei Stellen irrtümlicherweise "Bjørn Nilsen" geschrieben hatte, obwohl es richtig "Bernt Nilsen" heißen sollte. Sie verloren das Gerichtsverfahren und das Buch ist weiterhin in der nächsten Buchhandlung erhältlich. Dort wird er die Dokumentation finden, die er vermißt. Und er wird einen Zettel finden, auf dem der Namensfehler berichtigt ist.

Formal war es Bjørn Nilsen persönlich, der gegen das Buch klagte, aber aus dem Prozeßdokumenten ging hervor, daß der Vorstandsvorsitzende der Smiths Freunde Sigurd Johan Bratlie und der Pressesprecher Svein Kronstad sich persönlich in der Kontrolle engagierten, ob die Berichtigung wirklich in die Bücher eingelegt war, die es ringsum in den Buchhandlungen gab, oder ob sie vielleicht Grund für einen neuen gerichtlichen Vorstoß hätten. Da die Namensverwechslung das Einzige war, wogegen sie sich zu klagen entschlossen, verstehe ich das so, das sie den sonstigen Inhalt des Buches indirekt bestätigen. Aber ich kann verstehen, daß sie es nicht besonders gern mögen.

Die Smiths Freunde haben Probleme damit, Kritik zu ertragen. Positive Erwähnung betrachten sie als seriös, während jeder kritische Kommentar als unseriös, böswillig oder fehlerhaft bezeichnet wird.

Nun meine ich nicht, daß bei den Smiths Freunden alles negativ ist. Die Versammlung hat ganz im Gegenteil einige einzigartige Vorzüge, welche Aufmerksamkeit verdienen. Besonders jene, die ganzherzig und bedingungslos alles in der Versammlung unterstützen, erleben diese positiven Besonderheiten. Aber es gibt auch einige negative Züge in der Versammlung, welche einer Anzahl Menschen lebenslange Trauer und Leiden zugefügt haben. Auf diese negativen Züge hinzuweisen und sie zu kritisieren fühle ich mich verpflichtet. Ich glaube, es sei wichtig für die Zukunft (und vielleicht auch für die Gegenwart), daß kein Schleier des Vergessen über die Übeltaten gelegt wird, deren sich die Leitung schuldig gemacht hat.

Jansen bittet um nähere Konkretisierung, was ich mit der Aussage meine: "Alle geschlossenen Gesellschaften entwickeln ungesunde Züge, und wenn sie von einer kleinen Zahl von Personen autoritär regiert werden, ohne Korrektive, dann wird es oft besonders schlimm." Laßt mich einige Beispiele erwähnen. Wenn Mitglieder vom Kontakt mit ihrer eigenen Familie abgeschnitten werden, dann ist dies meiner Meinung nach ein ungesunder Zug. Daß ehemalige Freunde fast dämonisiert werden, weil sie sich über bestimmte Entwicklungszüge in der Versammlung kritisch geäußert haben, ist ein anderer ungesunder Zug in der Gemeinschaft DKM Brunstad. Daß alle, denen scheint, diese Entwicklung sei erschreckend und /oder traurig, es nicht wagen, ihre Meinung offen zu äußern, sagt etwas über das Angstniveau in der Organisation aus.

Daß die neuen Leiter in der Praxis das Unternehme von einer geistlichen Gemeinschaft zu einer Eigentumsgesellschaft mit kommerziellen Zielen verändert haben, ist eine bedenkliche Entwicklung. Daß die Mitglieder einem Gelddruck in einem Umfang ausgesetzt werden, der bisher in Norwegen völlig unbekannt war, bestätigt, daß das Unternehmen unter falscher Flagge segelt. Es dreht sich nicht mehr um geistige Werte, sondern um Eigentumsmassen und große Aussichten.

Immer mehr Leuten, nicht zuletzt Pensionisten, scheint es, daß das Dabeisein so teuer geworden ist, daß sie keine Möglichkeit mehr sehen, zu den Zusammenkünften zu kommen. Ich habe von einigen alten Frauen gehört, die nicht zu den Treffen in ihre alten lieben Gemeinde kommen konnten, weil sie ihr "Rohr" nicht in Ordnung hatten - das Plastikrohr, das unter dem Namen "Davidssäule" läuft und das in regelmäßigen Abständen abgeliefert werden muß, bis zum Rand gefüllt mit Zwanzigkronenmünzen.

Wenn Jansen nicht sieht, daß dies nachteilige Entwicklungszüge sind, dann ist das beängstigend. Wenn er nicht sieht, daß dies eine Folge davon ist, daß es sich um eine geschlossene Gesellschaft handelt, autoritär regiert von einigen wenigen Personen, dann möchte ich ihm empfehlen, etwas Soziologie zu studieren.

Die positiven Seiten der Smiths Freunde werden in einem solchem Maß bejubelt, besungen und gepriesen, daß ich nichts hinzuzufügen habe.

Zuletzt aktualisiert: 01. Juli 2004, 00:29 Uhr