Tønsbergs Blad - Magasinet 30.07.2005

- Erschreckende Macht

Psychiater Einar Rognstad meint, Brunstad sei weit davon entfernt, ein Paradies zu sein.

Text und Foto: Ane Hunstadbråten

Rognstad hatte einige Patienten, die mit den Smiths Freunden gebrochen haben und die sich ausgestoßen und hinausgefroren fühlen.

- Es ist die Rede von einem Bruchteil. Weniger als fünf Prozent. Die allermeisten, die mit der Gemeinde brechen, sind starke Menschen, die es ausgezeichnet ohne Behandlung schaffen, sagt er. Dennoch gibt es Ausnahmen. Rognstad hat ehemalige Smiths Freunde wegen Angst, Depressionen und Einsamkeit behandelt.

- Einige fühlen, dass die Familie mit ihnen nichts mehr zu tun haben will, wenn sie ausbrechen. Das ist erschreckend. Es ist gefährlich, wenn wenige Menschen viel Macht bekommenn, so wie das bei den Smiths Freunden der Fall ist. Die Leiter haben viel Macht über jene, die in der Gemeinde sind, sagt er.

Probleme entstehen, wenn jemand aus der Gemeinde ausbricht und nun auf eigenen Füßen stehen muss.

- Einigen fehlen soziale Fähigkeiten, und sie müssen ihre eigene soziale Basis aufbauen. Sie fühlen, dass sie für die Menschen nichts mehr bedeuten, mit denen sie aufgewachsen sind, dass sie nicht mehr zu dem Milieu gehören, mit dem sie vertraut sind. Ich habe den Eindruck, dass es dann Schwierigkeiten gibt, wenn man beginnt, Fragen zu stellen. Bist du der Gemeinde gegenüber kritisch, wirst du nicht akzeptiert. Das erschreckt mich, sagt Rognstad.

Der Presseverantwortliche der Smiths Freunde in Tønsberg, Svein Kronstad, meint, dass jene, die sich dafür entscheiden, nicht weiter in der Gemeinde zu bleiben, nicht ausgeschlossen werden.

- Wir haben Respekt vor dem freien Willen der Menschen. Zu den allermeisten, welche die Gemeinde verlassen haben, haben wir ein sehr entspanntes Verhältnis, sagt Kronstad.

Er meint, die Gemeinde unterstütze nicht den Ausschluss von Menschen, die nicht weiterhin ein Teil der Smiths Freunde sein wollten.

- Auf keine Weise. Aber es ist klar, dass wir darauf reagieren, wenn Leute aktiv auf uns losgehen und zu Gegnern werden, sagt er.

Er meint außerdem, dass es keinen Druck auf die Mitglieder gebe, der Gemeinde Geld zu spenden.

- Geldspenden an die Gemeinde sind freiwillig. Aber wenn du an das glaubst, womit wir uns beschäftigen, und engagiert bist, dann möchtest du auch dazu beitragen, sagt er.