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Tønsbergs Blad 23.09.06

 

Reich bei Gott

 

STOKKE: Die Bibel warnt davor, nach Reichtum und Geld zu trachten. Die Smiths Freunde sitzen auf Milliardenwerten und in Geschäften, die jährlich hunderte Millionen umsetzen.

 

Lars Døvle Larssen
Dennis Ravndal

 

WELTLEITER: Kåre Johan Smith ist Enkel von Johan O. Smith, dem Gründer der Gemeinde. Heute ist er unbestrittener Leiter aller rund 35.000 „Freunde“ auf der ganzen Welt. Archivfoto: Kirvil Håberg Allum

 

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„Ach, dieses Volk hat eine große Sünde begangen. Sie haben sich einen Gott aus Gold gemacht.“ (Exodus 32, 31)

 

”Strecke deine Hände niemals nach etwas aus, was dir die Erde geben kann”, schreibt Kåre Johan Smith, der unbestrittene Leiter der etwa 35.000 Mitglieder der Smiths Freunde. Im vergangenen Jahr setzten  Die Christliche Gemeinde (DKM) und die angeschlossenen Gewerbebetriebe 240 Millionen Kronen um. Mindestens.

 

Der Betrag umfasst nur jene Gesellschaften der Gemeinde, für die es öffentliche Abrechnungen gibt. Einige sind so neu, dass sie ihre erste Abrechnung noch nicht abgeliefert haben. Seit 2002 wurden mindestens 30 norwegische Aktiengesellschaften gegründet, die entweder im Besitz der Smiths Freunde sind oder die sehr nahe Beziehungen zur Gemeinde haben.

 

Laut Tore Elias Aslaksen ist die explosive Etablierung von Gesellschaften rund um die Smiths Freunde natürlich. Der Revisor ist „Zahlenvernichter“ für einige der Gesellschaften rund um den Veranstaltungsort der Gemeinde auf Brunstad und gehört mehreren Vorständen an.

 

- Wenn wir nun eine Milliarde Kronen hier auf Brunstad investiert haben, benötigen wir auch Organisation und Leitung. Nun waren wir in einer Übergangsphase, wo es Herausforderungen gab, die fortlaufend gehandhabt werden mussten. Dies hat auch die Art und Weise beeinflusst, wie wir vorgegangen sind, und die Anzahl der Gesellschaften, sagt Aslaksen. Die Tätigkeit umfasst Wohnhausbau und Geschäfte. Kurse, Konferenzen und Kultur. Reitausrüstung, Bootsbau und Konsulententätigkeit.  Und vor allem dreht es sich um Liegenschaften, mit Brunstad als Juwel in der Krone.

 

 

WEISEN ZURÜCK: Trond Eriksen (links), Tore Elias Aslaksen und die anderen Gemeindespitzen weisen zurück, dass es bei den Smiths Freunden eine Jagd nach Geld und Kapital gebe. Foto: Kirvil Håberg Allum

 

”Sammelt euch nicht Schätze auf Erden, wo Motten und Würmer sie zerstören und wo Diebe einbrechen und stehlen.“ (Mt 6, 19)

Auf Brunstad sind die irdischen Schätze enorm geworden, seitdem die Gemeinde 1956 den baufälligen Hof um 75.000 Kronen kaufte. Zufolge der Abrechnung für 2005 besitzt die Stiftung Brunstad Liegenschaften im Wert von rund 350 Millionen Kronen. Die Stiftung besitzt das eigentliche Veranstaltungszentrum. Der Rest der Liegenschaften gehört der Gemeinde selbst, die Liegenschaften um eine halbe Milliarde verbüchert hat. Der wirkliche Marktwert ist wahrscheinlich noch höher. Nur seit der Jahrtausendwende haben die Freunde rund eine Milliarde Kronen in Form von Geld und freiwilliger Arbeit in die alte Landwirtschaft in Stokke investiert.

 

In den ersten Jahren wohnten die Veranstaltungsteilnehmer in der alten Scheune und in einem einfachen Zeltlager unten in der Ebene. Der Kontrast zum heutigen Veranstaltungszentrum und zum Hüttendorf ist enorm. Mit Platz für 7.500 Menschen im großen Saal und technischer Ausrüstung und Geräten der Spitzenklasse hat der „beste Ort der Erde” ein enormes Potenzial auf dem Kultur- und Ereignismarkt.

 

Das wissen die Freunde gut. Sie haben die Gesellschaft Brunstad Conference Center (BCC) errichtet, um die Möglichkeiten kommerziell auszunützen. BCC mietet das Veranstaltungszentrum von der Stiftung Brunstad Veranstaltungszentrum. Alle, die auf Brunstad etwas veranstalten wollen, müssen es von BCC mieten, auch die Gemeinde selbst.

 

- Eine Milliarde Kronen in eine Anlage zu investieren, die man nur 20-30 Tage im Jahr verwendet, ist wirtschaftlich anspruchsvoll. Um es milde zu sagen. Deshalb werden wir einen wirtschaftlichen Veranstaltungsbetrieb anschließen. Ich glaube nicht, dass wir damit viel Geld verdienen werden, aber wir können es jedenfalls zum Laufen bringen, sagt Aslaksen.

 

„Niemand kann zwei Herren dienen. Er wird den einen hassen und den anderen lieben, oder sich an den einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen.“ (Mt 6, 24)

 

Geht das Wachstum bezüglich Anzahl der Gesellschaften und Liegenschaften weiter, dann werden die Smiths Freunde mit der Zeit ein christlicher Milliardenkonzern. Bernt Aksel Larsen, einer der vier Spitzenleiter im Vorstand der der Gemeinde auf Weltebene, weist auf das Stärkste zurück, dass hier der Mammon herrscht.

 

- Ganz im Gegenteil. Alles was wir bauen und betreiben, sind Werkzeuge für die Arbeit der Gemeinde. Wir haben große Kinderscharen und daher liegt viel Aufmerksamkeit auf der Kinder- und Jugendarbeit. Wir wollen nicht Kapital sammeln, sondern Bereiche für die Gemeinschaft in der Gemeinde schaffen. Das ist eine Kathedrale und keine Börse, sagt der 46-Jährige.

 

Auf ihn wird als auf den wichtigsten Architekten hinter der Geschäftsstruktur Brunstads und der Gemeinde hingewiesen. Er meint, die besonderen Regeln Norwegens bezüglich staatlicher Unterstützung von Gemeinden und freiwilligen Organisationen seien die wichtigsten Ursachen für Aufkäufe, freiwillige Arbeit und Gesellschaften.

 

- Sowohl in den USA als auch in den meisten europäischen Ländern hat der dritte Sektor eine ganz andere Stellung. Wir in der Gemeinde müssen selbst dafür sorgen, das zu bauen, was wir benötigen. Ich kann hundertprozentig beweisen, dass es in der Gemeinde keinen Trend zur Kapitalanlage gab.

 

Auch Trond Eriksen ist ganz und gar nicht der Meinung, dass es in der Gemeinde einen Trend zum Materiellen gegeben haben sollte. Die Freude, mit dabei zu sein, um etwas zu schaffen, ist die wichtigste Triebkraft.

- Hätten wir gewünscht, persönlich reich zu werden, dann hätten wir unsere Zeit zu etwas anderem als zur Gemeindearbeit benützt, sagt Eriksen.

 

Publiziert: 23.09.06 07:00, letzte Änderung: 23.09 11:35