Quelle: http://forlosning.com/vestibylen/topic.asp?TOPIC_ID=46&FORUM_ID=4&CAT_ID=2&Topic_Title=%2D+Jesus+kom+som+sann+Gud&Forum_Title=Smiths+Venner

31.12.2000

Ich habe den interessanten Artikel "Jesus kam als wahrer Gott" gelesen!

Leider dürfte der Satz "Jesus kam als wahrer Gott" für die Smiths Freunde weniger repräsentativ sein als der "Ausrutscher" von Blekstad (wenn es wirklich ein Ausrutscher war, aber daran zweifle ich). Zusätzlich zur Arroganz in Bratlies Antwort ist es zu bedauern, daß man sich nicht zu seiner Lehre bekennen will, sondern statt dessen den falschen Eindruck erweckt, bezüglich der Lehre "normale Christen" zu sein.

Abgesehen von Blekstad habe ich merkwürdigerweise die Leugnung der Dreinigkeitslehre nur mündlich gehört (und nur vom verstorbenen Bratlie). Auch die Leugnung von Jesu Gottheit habe ich mündlich gehört, sowohl innerhalb der SF als auch von Aussteigern (diese sind in mindestens drei Gruppen geteilt und man kann ihnen nicht ohne weiteres die Lehre der SF zuordnen). Ich wünschte, die SF würden ihre Lehre schriftlich dokumentieren (so wie es Blekstad tat), damit man nicht versucht wird, sie zu verdächtigen, sie würden die anstößigeren Lehrfragen bewußt herunterspielen.

Apropos Christologie: Vielleicht weiß du, daß die Zeugen Jehovas lehren, Jesus sei mit dem Engel Michael identisch? Dennoch würde ich nicht behaupten, gewöhnliche Mitglieder der Zeugen Jehovas seien keine Christen, aber ihre offizielle Lehre ist hingegen nicht christlich. Ich halte es für möglich, daß gewöhnliche Mitglieder über Einzelheiten der Lehre unwissend sind und sich in gutem Glauben für Christen halten. In solchen Fällen möchte ich es Gott überlassen, ob sie es wirklich sind. Ich glaube jedoch, wir können sagen, daß die Lehre nicht christlich ist.

In Bezug auf die Christologie muß ich dies leider auch über die Lehre der Smiths Freunde sagen. Gleichzeitig bin ich sicher, daß die Smiths Freunde der christlichen Lehre näher stehen als die Zeugen Jehovas. Ich bin noch sicherer, daß viele Mitglieder ein persönliches Verhältnis zum Erlöser haben, auch wenn sie Details der Lehre oder deren Wichtigkeit nicht verstehen.

Nemo


2.1.2001

Hei, Nemo

Danke für den interessanten Kommentar. Ich bin mit dir in den meisten Dingen einig. Ich glaube, es ist sehr wichtig, daß die Lehre der Smiths Freunde dem gegenübergestellt wird, was allgemein als grundlegende Kriterien für christliche Lehre anerkannt ist.

Ich teile unter anderem deine Auffassung, daß die Aussagen Blekstads über Jesus eher die Lehre der Smiths Freunde decken als der Ausspruch "Jesus kam als wahrer Gott". Auch wenn das letzterwähnte Zitat sehr irreführend sein kann, meine ich doch, es sei positiv, daß sich die S.F. in theologischer Hinsicht als Teil der Christenheit definieren wollen.

Wir können doch sicher sagen, daß die Lehre der Smiths Freunde, Jesus habe die Natur des gefallenen Menschen geerbt, nicht christlich ist. Ob sich die Theologie dadurch insgesamt zur Bezeichnung "nichtchristlich" qualifiziert, ist ein Diskussionsthema. Alles deutet darauf hin, daß die S.F. lehren, Jesus sei von Ewigkeit her Gott gewesen und bleibe Gott in alle Ewigkeit. Das Aufhören [seiner Göttlichkeit] in seinem irdischen Leben ist sehr wenig durchdacht, aber es ist schwierig, sie aus diesem Grund ganz außerhalb die Christenheit zu schieben. Mir scheint, daß Dr. theol C. Fr. Wisløff im Buch "Kristne kirkesamfunn" ["Christliche Kirchengemeinschaften"] eine gute Formulierung bringt: "Mit ihrer Lehre über Christus stellen sich die Smiths Freunde außerhalb des normalen christlichen Glaubens" (Hervorhebung von mir).

Mir scheint, daß die Signale, welche die Smiths Freunde in letzter Zeit ausgesandt haben, darauf hindeuten, daß sie in Zukunft Jesus als Gott auch in seinem irdischen Leben definieren werden. Persönlich glaube ich außerdem, daß die Lehre, Jesus habe Sünde im Fleisch / in seiner Natur gehabt, nach und nach so schwierig mit diesem Standpunkt zu vereinen sein wird, daß man ihn verläßt. Alles sieht danach aus, als ob man versuche, den Gebrauch des Ausdrucks "Sünde" bezüglich Jesu Natur zu vermeiden (aber wenn man gleichzeitig bestreitet, daß Jesus, was die Sünde betrifft, ein Fleisch wie Adam vor dem Fall hatte, so ist das wenig überzeugend).

Was die Smiths Freunde benötigen, ist ein theologischer Dialog mit jemandem, zu dem sie Vertrauen haben. Wenn es jemanden in Norwegen gibt, der dazu eine Möglichkeit haben kann, so muß dies Dr. theol. Steinar Moe sein, der erste wissenschaftliche Rat an der Hochschule in Vestfold. Er arbeitet derzeit an einem Artikel über die Sicht der Smiths Freunde über Jesus. Es wird spannend sein, seine Schlußfolgerungen zu sehen und wie die Smiths Freunde darauf reagieren werden. Sie haben nämlich schon früher ausgedrückt, daß sie großes Vertrauen zu ihm haben. Forløsning wird auf diesen Artikel zurückkommen, wenn er veröffentlicht ist.

Alf Gjøsund