Telemark Arbeiderblad Freitag, 19. Februar 1993

Nachrichten 1.Teil - Seite 9

Kamen aus Deutschland, um Brubakken anzugreifen

Porsgrunn: Sie waren aus Süddeutschland nach Porsgrunn gereist, um sich an Borgar Brubakken zu rächen. Zwei knapp zwanzigjährige Burschen meinten, sie hätten mit Umständen, die drei bis fünf Jahre zurückliegen, noch nicht "abgerechnet".

/ Nils Jul Lande /

Vor einer Woche kamen die Burschen nach Porsgrunn, um an Borgar Brubakken, einer der treibenden Kräfte in der KN-UNION und einer wichtigen Persönlichkeit in der Freigemeinde "Smiths Freunde", Rache zu üben. Drei Tage lang suchten sie nach ihm, er war aber in den Bergen und wurde von der Polizei gewarnt, daß ein paar deutsche Burschen auf der Jagd nach ihm seien. Die Polizei hatte das Auto mit deutschen Kennzeichen zwei, drei Tage wegen der sonderbaren Fahrweise der Burschen observiert.

Mit Unterstützung der Polizei endete das Ganze mit einer gewissen Versöhnung, aber Brubakken selbst ist nicht ganz sicher, ob die Burschen nicht wiederkommen.

Vor fünf Jahren

- Was ist aber der Grund, daß zwei deutsche Burschen zwischen 20 und 25 von Deutschland bis hierher kommen, um sich an dir, Borgar Brubakken, zu rächen ?

- Das Ganze begann vor fünf Jahren, als ich in meiner Eigenschaft als Leiter eines großen Jugendtreffens in Süddeutschland mit den Burschen in Streit geriet. Zusammenkünfte, Treffen und andere Veranstaltungen sind nämlich offen für alle, und wir stellen an die, welche hingehen wollen, keine Bedingungen. Diese zwei Burschen traten jedoch betrunken auf und schlugen recht und schlecht Krach. Als Leiter des Treffens war es meine Pflicht, mit ihnen zu reden, aber als das nicht half, war die einzige Lösung, sie hinauszuweisen. Lassen Sie mich ein für allemal festhalten, daß diese Burschen nicht zur Gemeinde gehören, ihre Eltern gehören jedoch dazu, erzählt Brubakken. Er hatte geglaubt, daß nach der Episode in Deutschland der Schlußstrich gezogen war.

Erschienen in Stokke

Die Burschen hatten offensichtlich das, was in Süddeutschland geschehen war, nicht vergessen. Vor etwa drei Jahren tauchten sie bei einem Treffen am Versammlungsort der Smiths Freunde in Stokke auf.

- Auch hier begannen sie, Krach zu schlagen, und einer der Burschen schlug auch auf einen der Leiter in der Hauptwache ein. Wir hatten viel Mühe mit den Burschen und standen vor der Wahl, entweder die Polizei oder die Eltern der Burschen beizuziehen, die bei dem Treffen mit dabei waren. Wir entschlossen uns für das Letztere und die Eltern fuhren mit den Burschen nach Hause. Später erfuhren wir durch verschiedene Informationskanäle, daß sich die Burschen gerne für das, was geschehen war, an mir rächen wollten, aber ich rechnete damit, daß dies nur Gerede war, setzt Brubakken fort.

Wollten sich rächen

Vor etwa einer Woche tauchten also die Burschen mit einem Auto mit deutschem Kennzeichen wieder auf. Da war Brubakken, wie erwähnt, in die Berge gefahren. Mehrere Male fuhr das Auto um den Betrieb herum, den Brubakken leitet, und den Angestellten erschien das Ganze merkwürdig. Auch die Polizei faßte auf Grund der merkwürdigen Bewegungen des Autos einen gewissen Verdacht.

Am letzten Sonntag waren die Burschen außerhalb des Gemeindelokales in Brevik zur Stelle, denn sie rechneten damit, daß sie Brubakken finden würden. Diesmal aber nicht, statt dessen kam die Polizei und legte Hand an die Ausländer, denn inzwischen hatte man Brubakken kontaktiert. Bei der Polizei wurde eine Versöhnung versucht, und nach mehrstündigen Verhandlungen bis spät in die Nacht reisten die Burschen nach Deutschland zurück. Es wurde ihnen versprochen, daß man ihnen einen Bericht darüber senden werde, was vor etwa drei Jahren in Stokke wirklich geschah.

- Eine wirkliche Versöhnung war es nicht, aber ich hoffe, daß der Streit beigelegt ist. Mein Eindruck ist, daß die Burschen leider in schlechtem Milieu gelandet sind. Sie gehören nicht zu den Smiths Freunden, sagt Borgar Brubakken, welche die Polizei von Porsgrunn für ihr Auftreten in dieser Angelegenheit lobt.

Anmerkung des Übersetzers: Siehe dazu den Bericht von Ivar Berge.

Friedrich Griess