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NAK-Ausstiegsproblematik

Einführungstext

Die Neuapostolische Kirche, als drittgrößte Gemeinschaft in der Bundesrepublik hinter den Landeskirchen, ist von außen gesehen eine eher unscheinbare Gruppierung, die von vielen Menschen (fälschlich) eher den Freikirchen zugezählt wird. Besucht man eine ihrer Gottesdienste, wird man in vielen Fällen angetan sein von einer gewissen Herzlichkeit und familiären Atmosphäre. Aber dieser Schein trügt.

Wer einen kritischen, vielseitigen Blick hinter die Kulissen werfen möchte, kann dies von der Historie bis in die jüngste Gegenwart in dem soziopsychologischen Aufsatz Konstitutive Merkmale der NAK von Detlef Streich tun. Umfangreich recherchiertes und sehr schwer zugängliches internes Schriftmaterial leitet, um zunächst einen eigenen Einblick gewinnen zu können, die Ausführungen ein und bereitet die später vertiefenden Ausführungen u.a. zur Problematik der Bewusstseinsmanipulation in dieser Kirche (Lifton) vor.

Noch einen Schritt weiter-, oder besser tiefergehend beschäftigt sich seine Arbeit ´Zur Psychodynamik religiös fundamentalistischer Bewegungen direkt tiefenpsychologisch orientiert mit den Folgen bei Menschen, die in solch enge Gemeinschaft hineingeboren wurden und unter großen Mühen um den Ausstieg bemüht sind. Woher kommt diese ungeheure und durchaus auch noch nachträgliche Bindungskraft dieser Sekten, was sind eigentlich die innersten Beweggründe zum Bleiben, welche Spätfolgen leiten sich aus der Bewusstseinsmanipulation ab? Diese und weitere Fragen werden aufgegriffen und in einem Modell auf der Basis der psychodynamischen Prozesse durchschaubar gemacht.

Beide Arbeiten wenden sich als gewünschte Hilfe an Psychotherapeuten, aber auch – trotz der komplexen Problematik - an interessierte Laien, wie Seelsorger, begleitende Lebenspartner, Freunde, Verwandte, Mitglieder anderer Sekten und nicht zuletzt an die Betroffenen selbst, weil die Ratlosigkeit vor der Befindlichkeit und das Befremden über die von außen kaum nachvollziehbaren Reaktionen den Aussteiger oft noch einsamer machen, als er es ohnehin schon ist.

In den vergangenen Jahren und besonders nach dem durchaus kritisch zu bewertenden Bericht der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zum Thema "Sogenannte Sekten und Psychogruppen" (1998) ist die Diskussion üer die Frage, ob speziell die Neuapostolische Kirche (NAK) oder auch die eine oder andere christlich orientierte Gemeinschaft eine Sekte ist oder eher als Freikirche oder Christliche Sondergemeinschaft einzuordnen sei, erneut aufgekommen und von verschiedenen Seiten sehr unterschiedlich beantwortet worden. Eine Sekte ruft ernsthafte psychische Schädigungen hervor, eine christliche Sondergemeinschaft unterscheidet sich hingegen vornehmlich in theologischen Aspekten von einer Kirche. Dieser Unterschied ist wesentlich, denn die einen produzieren über mentale Programmierung menschliche Opfer, denen Mitleid und Anerkennung zukommen sollte, die anderen hingegen "glauben" aus freien Stücken, was zu tolerieren ist.

Die schwer zu entscheidende Frage, welchen der beiden Gruppen die NAK zuzuordnen ist, wird in der Arbeit "Christliche Sondergemeinschaft oder Sekte" eingehend untersucht und sachlich begründet auch beantwortet.

In der Arbeit "Sprachliche Mittel zur mentalen Zwangsüberzeugung in der Neuapostolischen Kirche -- Eine rhetorische Stilmittelanalyse" wird nun konkret untersucht und aufgedeckt, wie in der NAK durch die Predigten der höheren Amtsträger am Beispiel einer Predigt und weiterer Schriften des Kirchenpräsidenten der NAK, Herrn Dr. Leber, die Hörer durch spezifisch verwendete Sprachmittel in einen Trancezustand versetzt werden, um anschließend durch suggestive Schlüsselwörter (Trigger) so im Unterbewusstsein beeinflusst zu werden, dass sie sich dieser mentalen Zwangsmanipulation auch nach dem Verlassen der Veranstaltung, ja selbst nach einem erfolgten Kirchenaustritt nicht entziehen können.

Der Autor, Jahrgang 1956, war von Geburt an bis zum Jahr 2000 selbst aktiv tätiges Mitglied in der NAK. Dennoch sind die vorliegenden Texte keine 'Abrechnung`, sondern fachlich objektivierbare Untersuchungen und Analysen vor einem speziell soziopsychologischen Hintergrund.

Wer weitere Fragen hat, kann sich sachlich ernst gerne unter der E-Mail detlef.streich@gmx.de an den Verfasser wenden. Polemische Gegenschriften werden nicht beantwortet.

Diese Seite wurde am 7. Mai 2006 eingerichtet. Sie sind der . Besucher.