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Ideologische Änderungen bei den Smiths Freunden

Sieger
Norway
21/06/2004 : 19:27:14

Hallo alle Interessierten!

Ich bin bei den SF und war einige Jahrzehnte dabei. Ich habe die Entwicklung in der Gemeinde (SF) seit 1991 genau verfolgt.

Daß es bei uns ideologische Änderungen gab und gibt, ist über jeden Zweifel erhaben. Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Das wird nur albern.

Der Abstand ist heute himmelschreiend groß zwischen dem, was J.O. Smith, Elias Aslaksen, Aksel Smith und Sigurd Bratlie betreffen die äußerer Lebensführung lehrten.

Man kann selbstverständlich darüber diskutieren, ob diese Änderung gut ist oder nicht. Darauf möchte ich hier nicht eingehen, aber es wundert mich, daß es so wirkt, als ob den Freunden die Fähigkeit mangle, diese Änderung zu sehen und anzunehmen und den enormen Abstand von damals bis jetzt zu erkennen. Für mich wirkt es so, als ob man innerhalb der SF nicht erkennen wollte, daß der Abstand so groß ist. Sollte man z.B. sagen: "Die Alten haben sich auf diesen Gebieten mit Kleidung, Fernsehen, Video, Unterhaltung, Chor, Schauspiel, Radio, Kino, Theater, Alkohol, weltlicher Prunk usw. geirrt, deshalb müssen wir das ändern!" Ja, dann gäbe es wohl die Gefahr eine unmittelbaren Spaltung. Ob dies die Ursache dafür ist, daß man dies nicht offen erkennt und bekennt, weiß ich nicht. Aber es ist deutlich, daß man eine solche Ansicht nicht wünscht. Dies kann entweder dadurch begründet sein, daß man das nicht so sieht, oder daß man die "Gefahren" sieht, so etwas offen erkennen zu geben.

Persönlich erscheint es mir beunruhigend, daß man bezüglich der Änderungen, die auf diesen Gebieten erfolgt sind, keine offene Abrechnung mit einer einfachen und klaren Erklärung betreffend die Ursachen vorgenommen hat.

Freundliche Grüße
Sieger


Sieger
Norway
22/06/2004 : 16:56:17

...............

Die Lehre und das Bekenntnis der SF wirkt so provozierend auf sozusagen die ganze "christliche" Welt, daß für mich irgendeine Vereinigung oder Zusammenarbeit in naher Zukunft ausgeschlossen erscheint. Nicht eigentlich weil es die SF nicht wünschen, sondern weil die meisten anderen christlichen Gemeinschaften keinen Kontakt anstreben. Die Verkündigung innerhalb der SF ist in sehr vielen Punkten so klar, daß viele Gläubige betreffend ihres geistlichen Verständnisses in große Anfechtungen gelangen würden. Wo die SF sich einlassen, wird es sozusagen immer so. Ich glaube nicht, daß die "norwegische Christenheit" dies wünscht oder wagt.

Die SF ihrerseits erlebe ich nicht als geschlossen. Aber es wird sehr klar verkündigt, daß "auf die Gnade zu sündigen" überhaupt keine akzeptierte Lebensweise ist. Jeder, der mit verschiedenen christlichen Kreisen Umgang hat, weiß, daß es ein übliches Verständnis von Gnade ist, daß es mit der Sünde nicht sooo gefährlich ist. Das ist wohl nicht im Bekenntnis so, aber im Leben. Ich habe gerade darüber sehr gute Kenntnisse. Untersucht man in einer runden Summe die Leben in der "norwegischen Christenheit", dann findet man, daß ich die Wahrheit spreche. Ich sage damit nicht, daß dies mit allen so ist, aber in einer runden Summe ist es so mit vielen. Unter anderem die Abrechnung mit dieser Lebensführung und diesem Verständnis hat die SF aus dem Rest der "Christenheit" hinausgeführt.

Es gibt natürlich gottesfürchtige und wahre christliche Menschen, die sich nicht innerhalb der SF befinden. Alle diese gehören mit zum Leib Christi und sind mit einem Geist getauft, ein Leib zu sein. Wenn diese zusammenkommen, dann ist es Christi Leib, der zusammenkommt, ganz unabhängig von der Glaubensgemeinschaft und von menschlichen Trennlinien.

Alle Christen sind bei unseren Treffen willkommen. Alle haben sogar die Freiheit, vorzutreten und das zu sagen, was sie am Herzen haben. Sie werden daran nicht gehindert werden. Aber es gibt selten jemanden, der uns besucht. Deshalb finde ich es etwas unbillig, uns die Schuld zu geben.

Alle Christen und Nichtchristen aus allen Lagern sind deshalb eingeladen, an unseren Treffen ringsum im Norwegen teilzunehmen. Kommt und hört und nehmt an unseren Treffen teil. Ihr seid überall und das ganze Jahr über herzlich willkommen!!

MfG
Sieger

Geändert von Sieger am 22/06/2004 21:51:25


Velten
24/06/2004 : 01:15:54

Lieber Sieger.

Es erhob mich etwas, als ich deinen ersten Beitrag las, der mir von ehrlicher Reflexion geprägt zu sein schien. Solche Ehrlichkeit ist nötig, um in der Umwelt allgemeinen Respekt zu gewinnen.

Wenn die Leitung der SF immer wieder dokumentierbare Tatsachen zurückweist, ist dies wohl so zu verstehen, daß man um das Recht kämpft, die Vergangenheit zu definieren. Ich gehe davon aus, daß nur sie selbst es nicht verstehen, daß "alle" gewöhnlichen Leser dies als lügenhafte Propaganda auffassen.

Mir schien, deine Reflexionen über Offenheit seien etwas anders als das Gewöhnliche, aber dann kam dein zweiter Beitrag, der ein klassisches Beispiel der alten SF- Spur wurde.

Laß mich zuerst deine Beschreibung der Einstellung anderer christlicher Gemeinschaften zur Sünde kommentieren. Du meinst zu wissen, daß es ihnen ganz OK scheint, auf die Gnade zu sündigen; "daß es ein übliches Verständnis von Gnade ist, daß es mit der Sünde nicht sooo gefährlich ist". Auf wen zielst du konkret mit dieser "Wahrheit"? Ich kenne viele Christen aus verschiedenen Lagern, und das ist eine Ansicht, die ich nie angetroffen habe.

Dies ist eine der Lügen der Smiths Freunde über andere Glaubensgemeinschaften, die in erster Linie den Zweck hat, ihr eigenes kollektives Selbstbild zu stimulieren. Dies kann man wohl als "erbauliche Predigt" erleben, ist aber meinen Beobachtungen zufolge reiner Unsinn.

Werfen wir nun einen raschen Blick auf die Lehre (und das Selbstverständnis) der SF von vollständigen Sieg über alle bewußte Sünde. Um so etwas überhaupt behaupten zu können, muß man ein so banales Sündenverständnis haben, daß es für sich selbst aufsehenerregend ist. Lügen gehören zu den banalen Sünden. Aber fast jedesmal, wenn ein Leiter oder Pressesprecher der SF sich in der Öffentlichkeit äußert, dann gibt es Halbwahrheiten und blanke Lügen am laufenden Band. Das sollte für sich selbst Grundlage eines etwas weniger großartigen Selbstbildes sein. Aber bei den Smiths Freunden war man die ganzen Jahre hindurch so mit den Lügen anderer beschäftigt, daß man vergaß, seine eigenen zu erforschen

Unbarmherzigkeit, Zynismus, Hochmut, Egoismus usw. gehören zu einem etwas breiteren Sündenverständnis. In diesen und in vielen anderen Bereichen zeigt die Leitung der Smiths Freunde ein so anstößiges Verhalten, daß es völlig absurd ist, über Sieg zu sprechen. Um eine Formulierung von Elias Aslaksen zu benützte, könnte man wohl sagen, "man wälze sich 365 Tage im Jahr in der Sünde"! Gleichzeitig sollte man wohl erkennen, daß er selbst keine Ausnahme war, wenn es den Hochmut und die Selbstzufriedenheit der SF betraf.

Ich weiß nicht, ob du selbst glaubst, was du sagt, wenn du behauptest, "alle seien bei unseren Treffen willkommen". Ich glaube, ich kann dich mit einer Liste von mindestens 500 Personen versorgen, die nicht willkommen sind. Hier denke ich natürlich an alle, die sich im Laufe der Zeit über die SF kritisch geäußert haben. (Ich würde selbst mit Freude eine Einladung annehmen.)

Ferne sagt du, daß alle bei den Treffen etwas sagen dürfen. Was ist mit all denen, die weiterhin bei den SF sind, die aber Redeverbot bekommen haben? Was ist mit Familienmitgliedern, die klaren Bescheid bekommen haben, daß sie bei Zusammenkünften, die Familienangelegenheiten zu sein pflegten, nicht willkommen sind? Hochzeiten, runde Geburtstage und nicht zuletzt Begräbnisse?

Vielleicht ist es so, daß bei den Treffen jene besonders willkommen sind, bei denen man eine Hoffnung hat, sie zu "gewinnen", während man jene konsequent abweist, welche die eigene Perspektive bereichern könnten. Man hat sich wohl ein für allemal dazu entschlossen, daß die SF von anderen überhaupt nichts zu lernen haben. Ich fasse dies als himmelschreienden Hochmut auf.

Hörte ich "vollkommenen Sieg über alle bewußte Sünde"?

Beste Grüße
Johan Velten.


Hoffnung
Norway
01/07/2004 : 18:09:44

Lieber Sieger.

Es war interessant, deinen Beitrag betreffend die Entwicklung bei den Smiths Freunden zu lesen. Ich verstehe, daß du einer bist, der selbständig denkt und der ein gottesfürchtiges Leben führen möchte. Das war aufmunternd zu lesen. Ich finde auch, daß die Entwicklung bei den SF tragisch ist, und besonders hinsichtlich der Jugend. Ich möchte dir ein wenig über meinen Hintergrund bei allem, was 1991 geschah berichten. Wenn du 1990 alle jene, die nun die SF verlassen haben, gefragt hättest, ob sie austreten wollten, dann hätten die meisten mit einem klaren Nein geantwortet. Sie traten aus, weil so viel Schmerzliches geschah und weil etwas Neues in die Gemeinde hineingekommen war. Daß viele von denen, die damals austraten, sich verändert haben und nun einen ganz anderen und variierenden Standpunkt vertreten, ist eine andere Sache. Ich bin in der Gemeinde aufgewachsen, liebte die Freunde, die Treffen, die Erbauung und Brunstad, bin aber nun unter den "Ausgestiegenen". Nicht weil ich es wollte, sondern weil ich keine Wahl hatte. (Heute bin ich selbstverständlich dankbar, daß ich bewahrt wurde). Die Alternative wäre gewesen, das Gewissen zu überfahren, mich von Freunden zu distanzieren, von denen ich wußte, daß sie gottesfürchtig lebten, usw. usw.. Wir merkten, daß mit der "Erweckung" ein fremder Geist in die Gemeinde hineingekommen war. Ein Geist, der uns zwang, uns für eine Seite zu entscheiden und gegen die Hure (Menschen) zu kämpfen. Du kannst sagen, es habe auch etwas Gutes in der Erweckung gegeben, aber das muß dann in einer Verführung gewesen sein, damit die Leute sich verführen lassen können. Damals, als wir gingen, hatten wir nicht geträumt, daß die Entwicklung so schnell oder in jener Richtung gehen sollte, in der sie ging. Aber der Geist, der heute herrscht (bezüglich dessen, was du über Unterhaltung, Weltlichkeit usw., berichtet hast) ist der selbe fremde Geist, der 1991 in die Gemeinde kam. 1991 konnte dieser nicht mit Ausgleiten und all der Weltlichkeit kommen, denn da hätten die Freunde kräftig reagiert, aber er kam so nach und nach, "schaffst du es, dann schaffst du es". (Es handelt davon, sich zu einem Engel des Lichts umzuerschaffen). Viele von uns, die ausgetreten sind, wollen in der Gottesfurcht bewahrt werden, die wir in der Gemeinde gelernt haben. Ich bin selbst sehr dankbar für alles, was ich gehört und gelernt habe, und halte an all dem Guten fest. Ich bin überzeugt, daß es einige bei den Smiths Freunden gibt, denen es so geht wir dir und mit denen auch ich Gemeinschaft haben könnte. Aber dann müssen wir uns an Jesus Christus halten und die Gemeinschaft auf ihm aufbauen und nicht auf Menschen. Möge Gott dich segnen und dich in dem Zustand bewahren, in dem du dich befindest.

Freundliche Grüße, Hoffnung.