Aus der Sendung "Argus" des Norwegischen Fernsehens vom 28. 2. 1994

Mona Høiness interviewt Svenn Kristian Henriksen

M.H.: Svenn Kristian Henriksen, du bist bei den Smiths Freunden aufgewachsen. Hattest du eine glückliche Kindheit ?

S.H.: Persönlich muß ich sagen, daß es eine schwere Zeit war. Ich wuchs bei den Smiths Freunden auf, wurde spät und früh zu Versammlungen mitgenommen und lernte sehr viel über Gebote und Verbote, und das war ja ein schwerer Sack, den ich da täglich mitzuschleppen hatte.

M.H.: War es viel, was ihr nicht tun durftet ?

S.H.: Im Großen und Ganzen war es das meiste, was wir nicht tun durften, denn das meiste sollten Aktivitäten innerhalb der Bewegung sein. Wir hatten mit zwei Dingen zu tun:

Das eine war die Bewegung Smiths Freunde, und das andere war die Welt mit all der Sünde und all dem Verderben. Was ich damals Lust hatte zu tun, das war das, was in der Welt vor sich ging. Ich ging deshalb viele Jahre hindurch mit einem schlechten Gewissen umher.

M.H.: Was denken die Smiths Freunde über andere Glaubensgemeinschaften ?

S.H.: Bevor ich darauf antworte, will ich gerne sagen, daß ich, als ich jung war, voll in der Bewegung aufging und dort viele gute Jahre hatte, bevor es begann, völlig daneben zu gehen. Was mit der Bewegung falsch lief, war, daß vor einigen Jahren ein brutaler, roher, zynischer Machtkampf der schlimmsten Art begann. Es wurde eine Reinigungsaktion gestartet, die dazu führte, daß Leute abgesetzt und teilweise ausgestoßen wurden, und viele Menschen wurden für unerwünscht erklärt.

M.H.: Warst du unter diesen ?

S.H.: Ich war unter denen, die ausgestoßen wurden. Gleichzeitig wurde eine Kampagne für eine Erweckung in Gang gesetzt, die über alle Gemeinden der ganzen Welt ging, und die allermeisten hielten das für gut. Überall begannen Menschen, die bisher besonnen und ruhig waren, zu brüllen, die Hände in die Höhe zu strecken, eine Menge Schlagworte zu gebrauchen, und alles wurde .....

M.H.: Hatten die Leiter eine so spezielle Position, daß sie das tun konnten ?

S.H.: Die Smith Freunde sind die einzige Gemeinde auf der ganzen Welt, die ein Monopol hat, alles, was im Neuen Testament steht, richtig zu interpretieren, und sie sind auch die einzige Gemeinde auf der Welt, die vom Vater und vom Sohn als Gemeinde anerkannt wird. Und diese Leiter, die sind da von Gott eingesetzt, und das gibt ihnen eine kolossale Macht, sowohl geistlich als auch praktisch und wirtschaftlich.

M.H.: Meinst du, daß diese Leiter etliche Machtübergriffe begehen ?

S.H.: Ja, in den letzten Jahren geschahen Machtübergriffe.

M.H.: Wie geht denn das vor sich ?

S.H.: Im Laufe dieser Machtkämpfe bekam ja eine Reihe von Leuten Anfechtungen, und sie begannen, Fragen zu stellen. Und die, welche kritische Fragen an die Leiter stellten, die mußten "hinausgereinigt" werden, die wurden abgesetzt und zum Teil ausgestoßen.

M.H.: Aber zum Schluß möchte ich wissen, was die Smiths Freunde über andere Religionen denken.

S.H.: Da die Smiths Freunde die einzige Gemeinde auf der Welt sind, die vom Vater und vom Sohn anerkannt wird, werden alle anderen Arten von Glaubensgemeinschaften als Hurerei betrachtet.

M.H.: Was bedeutet Hurerei ?

S.H.: Hurerei bedeutet, daß einerseits die Lehre falsch ist, andererseits, daß die Bewegungen zwei Herren dienen und sich nicht an die biblische Lehre halten.

M.H.: Nun machen wir eine kleine Pause .....

Übersetzung: Friedrich Griess