Aus dem Buch:
"Menigheten - Kristi Legeme, Et kortfattet sammendrag over utvikklingen siden år 1900"
(Die Gemeinde - Der Leib Christi, Eine kurzgefaßte Darstellung der Entwicklung seit dem Jahr 1900)
von Sigurd Bratlie und Aksel J. Smith, Skulte Skatters Forlag, Horten 1984.

Der Beginn der Wirksamkeit außerhalb Skandinaviens.

Während des letzten Weltkrieges wurde eine norwegische Frau mit einem deutschen Soldaten verheiratet. Einige Jahre nach Schluß des Krieges kamen sie zur Konferenz nach Nesby. Das war 1954. Sie bekehrten sich. Sie wohnten in Hamburg. Bruder William Gilbu, einer der wenigen Brüder, die damals Deutsch konnten, fuhr zu ihnen auf Besuch. Da kam er mit anderen Gläubigen in Kontakt, und dies führte dazu, daß er zu einigen Bündniskonferenzen in Leonberg in Süddeutschland eingeladen wurde. So erhielten wir Zutritt, und viele Hunderte hörten die Botschaft. Das Thema der Konferenzen war stets "Die Einheit der Gläubigen". Es gab hier viele Prediger, die auf einem hohen Podium saßen, und diese sprachen viel über die Einheit in Jesus Christus. Keiner dieser sogenannten großen Prediger konnte irgend jemanden einladen, zu kommen und die Einheit zu sehen und zu erfahren, über die sie sprachen, aber das konnten wir tun. Wenn wir über Einheit sprachen, luden wir sie gleichzeitig ein, uns in Norwegen zu besuchen und sich die Mühe zu machen, unter uns zu leben und das zu erfahren, worüber wir sprachen.

Da begannen sie aus Deutschland, Holland und der Schweiz zu kommen. Sie nahmen Arbeit an und wohnten unter uns. Da erlebten sie die Wahrheit dessen, worüber wir gesprochen hatten. Nach einiger Zeit fuhren sie wieder nach Hause und konnten nun erzählen, was sie gesehen und gehört hatten. Das wirkte ja kräftig. Manche blieben ein halbes Jahr, andere ein Jahr und wieder andere bis zu zehn Jahre in Norwegen. Es entstanden auch Ehen, und die Einheit und der Segen breiteten sich aus.

Viele konnten ja den Unterschied zwischen den anderen in Leonberg und uns hören, und unser Ruf breitete sich aus, und es kamen viele, uns zu hören. Wir wurden dann nach verschiedenen Orten in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Holland eingeladen. Dort entstanden Gemeinden von solchen, die Ohren hatten zu hören. Wir hatten der Reihe nach große Konferenzorte in Deutschland, Holland und der Schweiz. Und das Evangelium ging weiter hinaus nach Österreich, Ungarn, Belgien, Italien, Jugoslawien, Rumänien, Bulgarien und Polen.

Einige ganzherzige Brüder reisten ins Ausland und ließen sich dort mit ihren Familien nieder. Sie besuchten Freunde in vielen Ländern in Ost und West. Gjermund Skreosen war einer der ersten, der nach Süddeutschland (Pforzheim) fuhr und von dort aus ringsum Europa, auch die osteuropäischen Länder, bearbeitete. Weiter nördlich in Deutschland, im Ruhrgebiet, ließ sich Finn Corneliussen nieder. Arild Tombre ließ sich in Frankreich nieder und David Nielsen in der Schweiz. Mehrere Jahre hindurch war auch Rolf Berge in Süddeutschland. Sie alle hatten eine weltliche Arbeit, außer daß sie viel reisten und große Familien hatten. Vor vielen Jahren fuhren Walter Wagner, Wolfgang Hufen und Hermann Schedler von Deutschland nach Österreich, wo jeder seinem Ort zu großem Segen gereichte.

England

Besonders in den letzten Jahren griff die Erweckung von Jüngern auch in diesem Land um sich. Treue Freunde halten regelmäßige Versammlungen und reisen weite Strecken, um einander zu treffen und gemeinsam erbaut zu werden. Besonders an zwei Orten versammeln sich die Freunde. Es ist Taunton, wo Bruder Hines wohnt, und Dideot, wo Bruder Heaven wohnt. Viele Freunde aus England waren bei unseren Konferenzen in Norwegen.

Australien

Spät an einem Sommerabend kamen die Brüder van der Linden und Magen und läuteten an der Türe. Es waren zwei Priester aus Holland. Sie hatten meine Anschrift bekommen und interessierten sich für die Gemeinde. Sie wohnten einige Tage hier, und sie hatten viel auf dem Herzen, was sie fragen wollten. Es wurden lange Gespräche bei jeder Mahlzeit und ansonsten Besuche bei Freunden. Als sie heimfuhren, waren sie davon überzeugt, was sie gesehen und gehört hatten.

Später reiste Bruder Magen nach Melbourne in Australien, wo er eine Berufung zum Priester angenommen hatte. Dort kämpfte er einen harten Kampf gegen die Weltlichkeit in der Kirche. Dieser Kampf wurde für ihn zu schwer, und er lud Bruder Peter Hardenberg aus Holland ein, zu kommen und ihm zu helfen. Bruder Hardenberg ist Arzt und ein beliebter Bruder in der Gemeinde. Er nahm seine Familie und fuhr dorthin, und sie begannen gemeinsame Treffen, unabhängig von der Kirche. Bruder Magen hatte die Lehre verstanden, aber er konnte sie nicht in seinem eigenen Leben anwenden. Weil er seine Berufung in der Kirche verlor, mußte er nach Holland zurückfahren, da er in Australien keine Arbeit bekam.

Sie hatten damals ältere Kinder, die zur Schule gingen, und seine Frau mußte des Schulbesuches wegen mit den Kindern zurückbleiben. Magen erhielt eine Stelle als Vikar bei seinem Bruder, der auch Priester war, und er entfernte sich weiter von der Gemeinde. Bruder Peter Hardenberg und seine Familie arbeiteten damals mit dem Evangelium in Melbourne weiter, und die Gemeinde begann zu wachsen. Als Hardenberg mit seiner Familie und seinen Habseligkeiten nach Australien fuhr, reisten sie per Schiff. Dies nahm ja lange Zeit in Anspruch, und während der Reise kam er mit einer finnischen Familie ins Gespräch. Der Mann war von einer finnischen Versammlung in Sydney als Evangelist berufen worden. Nach und nach, als sie während der Reise miteinander sprachen, wurde der finnische Bruder, Ahti Hatava, mehr und mehr von der Wahrheit überzeugt, die Gemeinde zu bauen und Jesu Fußstapfen zu folgen. Er fragte nun Bruder Hardenberg, was er tun solle, als sie ankamen, entweder Arbeit annehmen oder als Evangelist umherreisen. Er bekam den Rat, Arbeit anzunehmen. Er lud Hardenberg zur Versammlung in Sydney ein. Es verging einige Zeit, aber die Versammlung wollte das Evangelium nicht annehmen. Röm 1, 1-5. Da mußte Hatava wieder gehen, und andere, welche die Botschaft annehmen wollten, gingen mit ihm. So wuchs auch dort die Gemeinde als Christi Leib heran, und mehrere wurden hinzugefügt. Die Freunde in Australien geben nun auch ihre eigene Zeitung heraus, und das Werk Gottes macht Fortschritte in eben derselben Einheit, um die Jesus gebetet hatte.

USA

1953 kam Bruder Monrad Grannes aus den USA zu Konferenzen in Norwegen. Er war in Norwegen geboren, und seine Mutter hatte "Verborgene Schätze" abonniert. Dadurch wußte er einiges über uns. Er kam wieder und wollte, daß wir nach Amerika kämen. Er war Handelsreisender und verkaufte Maschinen, aber am meisten interessierte es ihn, den Gläubigen zu helfen. Grannes versuchte überall, von der Gemeinde in Norwegen zu erzählen, und so wurden wir nach Amerika eingeladen. Als wir dorthin kamen, stand Grannes mit Gläubigen ringsum in Verbindung, die sich freuten, uns zu empfangen. Auch zu Kanada hatte er Beziehungen. In Winnipeg gab es eine deutsche Versammlung, von denen einige mit Freunden in Deutschland verwandt waren. Diese hatten die Botschaft angenommen und hatten deutsche Bücher geschickt, die aus dem Norwegischen übersetzt waren. Sie baten um Besuch. Auf diese Weise entstanden Gemeinden ringsum in USA und Kanada. Auch in Afrika wird seit einigen Jahren gearbeitet. In Kamerun wächst eine Gemeinde heran. Eingeborene Prediger sind nach Brunstad gekommen und haben zugehört, und sind wieder heimgefahren und arbeiteten mit dem Evangelium. So ist es auch in Südafrika und in Ägypten. Von allen diesen Ecken kommen sie zu Konferenzen nach Brunstad, auch von Australien, wo eine Gemeinde in Melbourne und Sydney existiert.

Indien

1971 luden wir einen bekannten Prediger aus Indien mit seiner Frau und seinem zweijährigen Sohn zu uns ein. Er war mißtrauisch, als er kam, aber die Gemeinschaft des Geistes, die er sah und fühlte, wirkte mächtig auf ihn. Er wohnte in Bangalore und wollte Besuch bekommen. Nach mehreren Besuchen empfing er das Licht, und Gott verwendete ihn zu großen Dingen. In Bangalore entstand damals sofort eine Gemeinde. Bruder Y.Y. organisierte Konferenzen, und von hier fuhren Brüder dorthin. Nun gibt es an mehreren Orten in Indien Konferenzen. Die Erweckung nahm ihren Lauf über das Land, wo Bruder Y.Y. großen Einfluß hat.

Indonesien

1972 fuhren Bruder X.X. und ich zur Konferenz nach Bangalore. Dann fuhren wir weiter nach Australien, um die lieben Freunde dort zu besuchen. Wir hatten Bruder Y.Y. als Begleiter bis nach Singapur. Er sollte nach Indonesien und wir weiter nach Australien, aber wir bekamen in keinem Flugzeug Platz. Als die Wartezeit so lang wurde, riet man uns, nach Djakarta in Indonesien zu fliegen, denn von dort gäbe es mehr Hoffnung, nach Australien weiterzukommen. Wir taten so, aber auch dort mußten wir 5 Tage warten. Aus Bangalore hatten wir eine Anschrift in Djakarta mitgenommen. Wir verstanden ja nicht, was wir damit machen sollten, da wir nicht die Absicht hatten, dorthin zu fahren, aber wir nahmen sie mit. Als wir dort aufgehalten wurden, suchten wir diese Anschrift auf. Der Mann, den wir trafen, war Leiter einer Versammlung, und wir wurden eingeladen, dort zu wohnen und auch an Versammlungen teilzunehmen. Die Sprachschwierigkeiten waren groß, und ein junger Mann namens Sin versuchte für uns zu übersetzen, so daß wir etwas davon hatten, was wir hörten. Dann wurden wir aufgefordert zu sprechen, und nun mußte Schwester Phebe Ma übersetzen helfen. Diese zwei waren Chinesen und offen für das Evangelium. Wir waren zusammen mit ihnen an den 5 Tagen, die wir dort waren. Später kamen wir wieder, und Bruder Sin folgte uns nach Norwegen, um seine Ausbildung zu machen. Dann kam Schwester Phebe Ma zu Konferenzen nach Holland und Norwegen. Es entwickelte sich so, daß sie die norwegische Staatsbürgerschaft bekam, und es zeigt sich, daß sie eine eifrige Missionarin ist, die von Gott erleuchtet wurde und ein Herz für die Menschen hat, so daß die Botschaft verbreitet wird. Weil Schwester Phebe Ma Chinesin ist, hat sie begonnen, unsere Bücher ins Chinesische zu übersetzen. Sie kannte viele in Singapur, Hongkong und Taiwan. Dort hat sie die Türen für uns geöffnet, und wir folgten ihr an mehrere Orte. Die Lehre wird nun in der chinesischen Weit verbreitet, und mehrere haben die Botschaft angenommen. Wir sind an mehreren Orten willkommen, und neue Gebiete öffnen sich für uns. Wir sehen, daß uns Gott eine gewaltige Aufgabe gestellt hat, und wir erleben die Wahrheit des Wortes: "Daher, geliebte Brüder, seid standhaft und unerschütterlich, nehmt immer eifriger am Werk des Herrn teil, und denkt daran, daß im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist". 1 Kor 15, 58.

Türkei

In seinem letzten Lebensjahr wurde Bruder Aslaksen zu einer Konferenz in die Türkei eingeladen. Damals war er 87 Jahre alt. Er fuhr dorthin gemeinsam mit David Nielsen und Finn Corneliussen. Dort wurde sofort eine Gruppe ausgesondert, und eine Gemeinde wird nun in Istanbul aufgebaut und entwickelt sich in der Gemeinschaft des Geistes.

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Folgende Zeitschriften werden herausgegeben:

Norwegen:
"Skulte Skatter" ("Verborgene Schätze"). Herausgegeben von Aksel Johan Smith, 3190 Horten.

Deutschland:
"Das Leben". Herausgegeben von Arild Tornbre, Courbesseaux, 54100 Dombasle s/m., Frankreich.

Holland:
"De Weg". Herausgegeben von J. G. Littooij, Vechtstr. 10, Amelo.

Australien:
"Thy Will". Herausgegeben von Peter Hardenberg, 13 Wattie Ave., Mont Park, Vie. 3085, Australien.

Nordamerika:
"Hidden Treasures". Herausgegeben von L. W. Dreger, 470 Edison Ave., Winnipeg, Manitoba. R2G OM 4, Kanada.

Frankreich:
"Ta Volonté". Herausgegeben von Kurt Woerlen, Vallois, 54830 Gerbeville, Frankreich.

Indien:
"Hidden Treasures". Herausgegeben von .............., Indien.


Der Text befindet sich im Original auf den Seiten 31 bis 36 und 39.

Kommentar des Übersetzers:
Die "Freunde" behaupten immer wieder, sie hätten keinerlei Organisation. Hier wird jedoch beschrieben, wie die Missionierung in zahlreichen Ländern generalstabsmäßig gestaltet wurde, denn es wird berichtet, daß Länder "bearbeitet" wurden und daß "organisiert" wurde. Zwei Namen wurdenn auf Wunsch der Betreffenden durch X.X. und Y.Y. ersetzt.
Friedrich Griess.