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9. 1. 2005 - 20:41.13

Kåre Smiths Buch

Man braucht sich nicht darüber zu wundern, daß nun ein Buch des Leiters der Smiths Freunde herauskam. Wr sind viele, die von der "Erweckung" betroffen waren, welche die Smiths Freunde zu Beginn der Neunzigerjahre erschüttert und zum Teil gespalten hat. Davon befindet sich wohl, so möchte ich meinen, auch ein Teil in Kåre, der nach Befreiung drängt.

Ich habe selbst erlebt, was es bedeutet, in Verbindung mit dieser "Erweckung" sein ganzes Netzwerk und jede Art von bekannten und sicheren Beziehungen zu verlieren.

Aber ich kann nicht sagen, daß ich damit Probleme hätte.

Ich bin sehr dankbar für mein Aufwachsen bei den Smiths Freunden - mißverstehe mich nicht, ich verteidige nicht die Gesetzlichkeit bei den Smiths Freunden -, aber während meines Aufwachsens wurde mir eine starke Sehnsucht nach Frieden mit Gott eingeimpft. Diese habe ich bekommen, im Glauben auf Jesu Erlösungswerk (Nur aus Gnade seid ihr erlöst).

Was mich so erstaunt hat und was wieder als eine traurige Verwunderung hochkommt (nachdem ich Alfs Artikel über das Buch gelesen habe - ich habe es nicht selbst gelesen), ist der deutliche Mangel an Liebe, der so oft unter uns christlichen Menschen zum Ausdruck kommt.

Eine Frage, die 1992 für mich als Dreizehnjähigen sehr im Zentrum stand, war, warum alle bei den Smiths Freunden, die meinten Christen zu sein, mit uns, die wir weggingen, nichts zu tun haben wollten. Wenn sie meinten, wir würden verloren gehen, warum kümmerten sie sich nicht darum, uns besonders viel Liebe zu erweisen? Statt dessen erlebte ich, daß uns eine kalte Schulter gezeigt wurde, sogar von unseren eigenen Großeltern! Und nun fühle ich das Gleiche wiederum. Es ist deutlich, daß Kåre keine Gemeinschaft mit anderen "religiösen" Menschen wünscht, und wenn er meint, er hätte die Wahrheit gepachtet, warum liebt er dann nicht die Menschen rund um ihn, so daß er alles tut, um sie ihnen nahezubringen? Was ist mit dem Schriftwort, Licht und Salz zu sein?

Soweit ich weiß, gibt es bei den Smiths Freunden keine Art von Missionierung. Ganz im Gegenteil erleben jene, die draußen stehen, die Organisation als sehr abgeschlossen. Vielleicht abgesehen von solchen Orten, die dünn bevölkert sind und wo meist jeder jeden kennt.

Andererseits fehlt wohl den Ausbrechern in großem Maß die selbe Liebe, die ich bei den Leitern der Smiths Freunde vermisse. Ich glaube, es sei an der Zeit, in sich zu gehen und zu fragen, ob man Jesus liebe, und dafür zu sorgen, daß diese Beziehung in Ordnung kommt. Dann, glaube ich, würde sich der Rest von selbst ordnen. Ihr wißt, jemandem, der in Jesu Liebe lebt, fällt es schwer, andere zu "schlachten". Da wird man ja so wie der Knecht, der 10000 Denare schuldete, und kann nicht mehr mit Jesu Liebe rechnen.

Etwas anderes, was mir weh tut, ist der Größenwahnsinn bei den Smiths Freunden. Seht ihr nicht, was ihr in Brunstad tut? Für mich sieht es so aus, als ob dort ein moderner babylonischer Turm gebaut würde.

Möge Gott uns allen Gnade schenken, um die Wahrheit über sein Erlösungswerk zu finden. Diese Wahrheit - und nicht Krieg - bewirkt Demut, Freunde.

Mit freundlichen Grüßen
Gjermund Kvam