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24. 1. 2005 00:31:14

Über die Drøbak-Affäre

ICH BESTÄTIGE, daß eine Liste mit allen aus Drøbak, die nicht nach Brunstad durften, bei einem Treffen in Drøbak am 12.6.1991 vorgelesen wurde und 46 Personen enthielt. Der Wortlaut für unsere Familie war folgender:

"Karin und Frank Kristiansen und ihre Kinder, ausgenommen Tonje ..... (viele weitere Namen wurden genannt) .... werden nicht als für Brunstad angemeldet betrachtet." Unsere älteste Tochter war 19.

Viele dieser Kinder saßen im Saal. Wir hatten damals 13 Kinder.

ICH BESTÄTIGE, daß in der 6. Klasse Volksschule tags darauf 4 Kinder der Smiths Freunde saßen:

  1. Unsere 12-jährige Tochter
  2. Ole Kristiansens Enkel
  3. Ein Kind mit Mutter bei den SF und Vater außerhalb
  4. Ein Kind mit beiden Eltern drinnen

Diese 4 sammelten sich in einer Ecke, wo eine eifrige Diskussion ablief. 2 der Kinder waren bei dem Treffen gewesen, das eine war unsere Tochter. Die Kinder Nr. 2 und 3 waren empört: Wie geht es jetzt mit mir? Die Lehrkraft folgte schockiert mit, aber wagte zur Verzweiflung der Kinder nicht einzugreifen. (Dies der Lehrkraft zufolge).

ICH BESTÄTIGE, daß der Leiter zu mir am Telefon sagte, die Sünden der Eltern kämen über die Kinder, das müßten auch unsere großen Kinder verstehen.

ICH BESTÄTIGE, daß unsere Kinder kurz vor der Veranstaltung dennoch gemeinsam mit unserer ältesten Tochter nach Brunstad reisen durften. (Aber da waren die Wunden bereits zugefügt.) Die große Schwester reiste mit den meisten ihrer jüngeren Geschwister, 8 oder 9. Sie bekam keinen Besuch und keine Hilfe von irgendwelchen Erwachsenen in Brunstad, aber jemand hatte ihr zugelächelt. Nach einer Woche hielt sie es nicht mehr aus und die Kinder kamen heim.

Krisenpsychologie?

Ich kann auch bestätigen, daß es Spätschäden von solchen Erlebnissen bei den Kindern gibt: Unsicherheit, Albträume, man möchte keine neuen Freunde haben, man möchte niemanden zu sich hereinlassen. Man fürchtet sich, jemanden zu verlieren.

An dem Abend, als die Liste vorgelesen worden war, fühlte es sich an, als ob ein Bagger ins Haus hineingefahren wäre und alles wegrasiert hätte. Zugleich wurde für uns und unsere Kinder die Himmelstüre verschlossen. Am Reisetag nach Brunstad stand ich daheim an der Wäscheleine und weinte im Sonnenschein, es war so verzweifelt dunkel. Die Kinder waren nach Brunstad gereist und wir durften uns dort nicht um sie kümmern ... Da "hörte ich" des guten Bruders Eriksens Wort: "Das Gottesreich ist inwendig in euch". Da erhob ich das Antlitz gegen die Sonne und atmete tief. Danke, danke. Und so geht es mir immer noch. Danke. Danke.

Warum ich das bestätige, ist einzig und allein, weil solche gewaltsamen Ereignisse sich wieder ereignen werden. Kein Kind (oder Erwachsener) verdient, öffentlich ausgeschlossen zu werden. Darum ist es notwendig, dafür zu sorgen, daß so viele wie möglich Verständnis und Einsicht dafür bekommen können, wie zerstörerisch solche Ereignisse sind, damit sie begrenzt werden! Das berührt uns so, daß wir Narben und Trauer fürs Leben bekommen. Man muß es am eigenen Leib fühlen, um die Reaktionen zu verstehen. Einige werden im Sturm stärker, andere werden gebrochen.

Wenn nun einem der Kindern aus Drøbak seine Erlebnisse nicht geglaubt werden, halte ich es für richtig, dies zu bestätigen.

Meine Erfahrung ist die, daß viele innerhalb der SF nichts davon wissen WOLLEN, was rund um die Gemeinde mit Personen geschieht, denn zu wissen beinhaltet ein Risiko. Ein Risiko, sein eigenes Gewissen zu beunruhigen.

Die theologische Debatte über Drøbak war eine auffällige Angelegenheit, die sich meiner Meinung nach kaum aufklären läßt.

Karin Kristiansen