Haug, 12/1-99

Liebe Poldi und lieber Friedrich Griess.

Letzten Mittwoch wurde ich von der Lensmannsbediensteten Anne Kari Eriksen im Lensmannsbüro Gol angerufen. Reidar Vedvik hatte angerufen und über mein Briefeschreiben geklagt. Nun müßte ich aufhören, sonst würde ich angezeigt. Ich benützte selbstverständlich die Gelegenheit und gab Information über die Tätigkeit der S.F. Heute sandte ich einen Brief an die Lensmannsbedienstete, in dem ich schrieb, daß die Sektenleiter diese Methode benützen, wenn ihnen jemand die Wahrheit sagt, da nehmen sie entweder beim Anwalt oder bei der Polizei Zuflucht. Ich erzählte in Kürze, was ich Reidar Vedvik geschrieben hatte. Er hatte nämlich jetzt einen Brief an Sissel und Aage geschrieben und meinte, sie müßten nun einen Strich unter die Vergangenheit ziehen und wieder Freunde werden, oder so etwas. Sissel und Aage antworten ja niemals auf solche Briefe. Aber ich ärgerte mich und schrieb an Reidar Vedvik: Es ist wahnsinnig dumm, wenn du Leute zuerst so behandelst und dann kommst du und möchtest alles wegwischen. Er müßte ja zumindest um Entschuldigung bitten, aber dazu sind diese hohen Herren zu stolz, da ist es leichter, bei der Polizei Zuflucht zu nehmen!

Das habe ich nun als Erklärung an die Lensmannsbedienstete Anne Kari Eriksen geschrieben. Außerdem sandte ich auch diese anderen Sachen: die Heimdal- und Bærheimangelegenheit. Das ist ja in dieser Gegend ganz unbekannt, da dies nur in Lokalzeitungen in Tønsberg stand. Aber - ich sandte ihr auch den Artikel von "Vi menn": "Sie stahlen meine Tochter", ebenso die Entführungsangelegenheit mit meinen Kommentaren. Ich schreibe, daß Oddvar und die Bruderschaft Kathrin zwangen, gegen ihre Mutter bei Gericht aufzutreten, daß sie entmündigt wurde (wie alle Frauen bei den S.F.). Was der Psychiatrie-Professor Per Sundby sagte, daß "Kathrin von einer Gefangenschaft in die andere wechselte", und da fügte ich hinzu, nur mit dem Unterschied, daß die Gefangenschaft in Österreich 4 Tage, die Gefangenschaft in Norwegen jedoch bisher über 10 Jahre dauerte. Dies hätte ja dem Lensmannsbüro in Ål übersandt werden sollen, in dessen Bereich sie ansässig sind. Du mußt auch Frau Köberl informieren, daß ich nochmals ihren Brief als Beilage benützte, um zu zeigen, daß ich mit ihr Kontakt hatte, und dann sandte ich auch Deinen Kommentar zu dem Zeitungsbericht in Drammens Tidende - Busteruds Blad, aber schrieb, daß du darauf nie eine Antwort bekamst. Ich weiß nicht, ob Ihr Euch um diese Angelegenheit kümmern wollt, aber wenn Du etwas schreibst, mußt Du sie bitten, alles zusammen nach Ål zu senden. Ich sandte übrigens auch den "Beweis", den Frau Ludviksen unterschrieben hatte, mit Deinem Kommentar. Auf jeden Fall wurde sie informiert.

Gestern erhielt ich einen zornigen bösen Anruf von unserem Schwiegersohn in Ål, Sigve Midgard, er schalt mich aus und sagte, alles was ich schriebe, landete direkt im WC, aber er prahlte auch, daß sie alles sammeln und an die Polizei senden würden, was ich geschrieben habe! Ich verstehe nicht genau, wie sie alles wieder aus dem WC herausholen wollen, aber das wird ihr Problem sein. Er war jedenfalls sehr erregt und hatte wohl keinen Sieg über den Zorn, auf den zu haben sie sich berufen.

Ja, ja, wieder schlägt es Wellen rund um uns (mich), und gar keine so kleinen, aber das ist nur gesund. In meinem Inneren habe ich Frieden im Überfluß, das ist die Hauptsache.

Nun überlasse ich auch hier Euch den Rest -

Viele Grüße
von Eline Haug.

Die Anschrift des Lensmannes:

Lensmannsbetjent Anne Kari Eriksen
Lensmannsbüro für Gol und Hemsedal
3550 Gol

Sende es am besten an:
Lensmannsbüro Ål
3570 Ål