Professor A. L. Dvorkin, Präsident des St. Irenaeus of Lyon Center of Religious Research, beim Zweiten Internationalen Forum "Dialog der Zivilisationen", Rhodos, 29. September - 2. Oktober 2004

Lobbying der Regierung der USA für die Interessen totalitärer Kulte ist ein Hindernis für den Dialog der Zivilisationen

Bis vor kurzem wurden totalitäre Kulte ausschließlich als soziales Phänomen betrachtet, obwohl sie während der letzten zehn Jahre eines der Hauptprobleme für die internationale Sicherheit geworden sind. Die Welt war über die Berichte von den zahlreichen Opfern der "Sonnentempler" in den Jahren 1994 und 1995, den Gasangriff durch "Aum Shinrikyo" in der Tokyoter Untergrundbahn im März 1995 und den Massenselbstmord der Mitglieder des "Heaven's Gate"-Kults in Los Angeles vor sieben Jahren erschüttert. Frankreich, Deutschland, Belgien und Spanien haben als Antwort auf parlamentarische Berichte über die Gefahren durch Kulte, welche Bewußtseinskontrolle praktizieren und ihre Anhänger ausbeuten, Gesetze erlassen.

Überall in Europa wurden offizielle Organisationen gegründet, um die Verbreitung totalitärer Kulte zu beobachten. 1996 verabschiedete Frankreich ein Gesetz, um Leute zu schützen, die psychologischem Zwang unterworfen wurden, und die Regierung Lionel Jospin errichtete die von Alain Vivien geleitetet Interministerielle Mission zum Kampf gegen Kulte. Am 31. März 2001 beschlossen die Abgeordneten der französischen Nationalversammlung fast einstimmig ein Gesetz, das Gerichten erlaubt, jede als Kult erkannte Bewegung aufzulösen, deren Mitglieder für schuldig befunden wurden, Verbrechen wie Betrug, Vertrauensmißbrauch, illegale Ausübung der Heilkunde oder gewissenlose Werbung betrieben zu haben. Deutschland kämpfte hauptsächlich gegen die Scientology-Organisation. Nach einer polizeilichen Untersuchung im Jahre 1996 warnte die deutsche Bundesregierung vor den mit diesem Kult verbundenen Gefahren und das Bundesland Bayern verabschiedete eine Regelung über die Unvereinbarkeit einer Mitgliedschaft bei Scientology mit der Beschäftigung in einer staatlichen Institution. Zu der Zeit, als die europäische Position Gestalt anzunehmen begann, erwarteten Beobachter ein Zurückschlagen internationaler totalitärer Kulte: Die Vermögenswerte einiger von ihnen in Frankreich allein betrugen hunderte Millionen Euro. Der Schlag kam von den USA, was nicht verwundert, da 90% der totalitären Kulte entweder ihren Ursprung oder ihren Sitz in den USA haben. Am 27. Januar 1997 verurteilte Washington offiziell eine Maßnahme Deutschlands gegen Scientology. Einige Tage später veröffentlichte das US State Department Office for Democracy, Human Rights and Labor einen Bericht über die Beachtung der Menschenrechte im Jahre 1996, der Deutschland vehement angriff und es als ein Land, das die religiöse Freiheit der Bürger verletze, in die selbe Kategorie wie China stellte.

Wenn europäische Länder über totalitäre Kulte sprechen, dann meinen sie damit Gruppen, die behaupten, Religionen zu sein, die aber gleichzeitig darauf bedacht sind, ein möglichst hohes Einkommen zu erzielen. Das neue französische Gesetzt erlaubte, diese Gruppen aufzulösen. Die amerikanische Regierung jedoch versuchte, diesen Gruppen überall auf der Welt Straflosigkeit zu garantieren, indem sie sich auf Religionsfreiheit berief, und sie unterstützte die verschiedensten totalitären Kulte, die auch mit rechtsextremen politischen Kreisen in Kontakt waren. Dafür gibt es ein ganzes Netzwerk von staatlichen und regierungsnahen Organisationen, welche für die Interessen dieser Kulte eintreten und die an Angriffen auf andere Länder beteiligt sind. Frankreich hat die amerikanischen Behauptungen prompt beantwortet: Die Untersuchungen der Struktur und der finanziellen Verstöße der Scientology-Organisation zeigten überzeugend, daß sie eine kommerzielle Organisation war und astronomische Gewinne machte. Unter diesen Umständen seien Strafen und Bußgelder völlig legal und berechtigt. Es wurde auch erklärt, daß der Bericht der französischen Nationalversammlung unter der Mitarbeit der besten Anwälte des Landes, von Wissenschaftlern, speziellen Polizeiexperten und Vereinigungen erstellt wurde, die für ihre Beiträge zum Gemeinwohl anerkannt waren. Obwohl 180 Organisationen, die im Report als totalitäre Kulte oder als mit signifikanten Kennzeichen solcher behaftete genannt worden waren, versicherten, religiös zu sein, zeigten genauere Untersuchungen ihre totalitäre Natur und die Zwangsmethoden, die sie auf ihre Anhänger anwendeten. Die überwältigende Mehrheit von ihnen war irgendwann schon einmal gerichtlich verurteilt worden.

Die französischen Behörden versuchten, falsche Konzepte richtigzustellen. Zum Beispiel, indem erklärt wurde, die Beschuldigung sei absurd, Frankreich weigere sich, den religiösen Status gewisser "religiöser Minderheiten" anzuerkennen: Das heute gültige Gesetzt von 1905 über die Trennung von Kirche und Staat erlaubte der Regierung überhaupt nicht, den religiösen oder nichtreligiösen Charakter von Organisationen festzustellen. Es schien jedoch, daß die Vereinigten Staaten an einem Dialog nicht interessiert waren. Ein am 9. September 1999 veröffentlichter Bericht enthielt einen sogar noch schärferen Angriff auf europäische Staaten. Interessant ist, daß die Mitglieder der neugegründeten Schutzstruktur wiederholt betonten, daß sie die ausländischen Gesetze, die sie kritisierten, nicht gelesen hätten, weil sie der Information vertrauten, die sie vom amerikanischen Geheimdienst, von amerikanischen Botschaften in verschiedenen Ländern, von Wissenschaftlern und von NGO-s erhalten hatten, die sich über die Intoleranz der einen oder anderen Regierung beklagten.

Es ist ebenfalls interessant, daß auch der vorhergehende Sprecher, Herr Grieboski, der den Prozeß "Manussakis gegen Griechenland" erwähnte und versicherte, der Europäische Gerichtshof habe die griechische Verfassungsbestimmung verurteilt, welche Rekrutierung verbiete, den Gerichtsbeschluß in diesem Fall nicht gelesen hat. Tatsächlich besagte dieser Gerichtsbeschluß klar, daß das Verbot der Rekrutierung in der griechischen Verfassung dem Europarecht NICHT WIDERSPRECHE. Der Europäische Gerichtshof sagte nur, daß in diesem speziellen Fall nicht genügend Beweise für eine Rekrutierung gefunden wurden.

Was kann über das Interview mit der amerikanischen Außenministerin Madeleine Albright gesagt werden, die 1999 in einem Interview im russischen Fernsehen über das Vorgehen des Moskauer Staatsanwalts gegen die Zeugen Jehovas sagte, die amerikanische Regierung sei daran interessiert, daß die Zeugen Jehovas diesen Prozeß gewinnen. Auf diese Weisen mischte sie sich eklatant in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates ein und übte auf dessen Gerichte Druck aus.

Die Erklärung dafür, warum die USA ständig für die Interessen totalitärer Kulte eintritt, ist weder in der amerikanischen Geschichte noch in der Verfassung des Landes zu finden. Man kann es als erfolgreiches Lobbying dieser totalitären Kulte erklären, das zu antidemokratischer Akzeptanz geheimer Entscheidungen und geheimer Abmachungen führte, die sie mit Regierungsagenturen in den USA trafen. Ich denke da besonders an eine geheime Abmachung, die 1993 durch den amerikanischen Internal Revenue Service and Scientology unterzeichnet wurden. Diese Abmachung, die im Gegensatz zu zahlreichen Entscheidungen amerikanischer Gerichte stand, gewährte Scientology alle Rechte einer anerkannten Religion und zugleich eine allgemeine Steuerbefreiung. Der volle Text dieser Vereinbarung mit all den begleitenden Memoranden wurde unter Umgehung aller demokratischen Vorgangsweisen und im Widerspruch zu allen Gesetzesstandards festgesetzt und blieb bis heute geheim. Die Unterfertigung dieser Vereinbarung wurde außerdem in gewisser Weise ein Wendepunkt der Geschichte, weil die USA, die bisher den Kampf gegen totalitäre Kulte geführt hatten, in die Hauptvertretung von deren Interessen transformiert wurde.

Ich möchte weiterhin sagen, daß diese Vereinbarung selbst ein Beweis dafür ist, daß Scientology die alleinige Staatsreligion der USA ist und daß Scientology davon auf bisher unerhörte Weise profitiert, verglichen mit den Vorteilen, die andere Religionen haben. Dies ist eine himmelschreiende Verletzung des ersten Zusatzes zur Verfassung der USA. Hier Beispiele für diese Tatsache:

  1. Scientology ist die einzige Religion in den USA, die sich des Rechts des Steuerbefreiung erfreut, nicht nur für ihre eigene religiöse Tätigkeit, sondern auch für religiöse Schulung und sogar für die Bezahlung, die sie für "religiöse Beratung" erhält. Im Jahre 2000 versuchten die Juden, für ihre Tätigkeit bezüglich religiöser Schulung den gleichen Status der Steuerbefreiung zu erhalten, und bezogen sich auf das Beispiel Scientology, aber ihr Antrag wurde abgelehnt und sie verloren den Gerichtsprozeß.

  2. Jedes Jahr nimmt Scientology im Bericht des US State Department über religiöse Freiheit einen prominenten Platz ein.

  3. Die höchsten Ränge in der "spirituellen" Rangordnung von Scientology, "Macht" und "Reichtum", stimmen mit den höchsten Zielen der amerikanischen Konsumkultur überein.

Jährlich gibt Scientology Millionen von Dollars für das Lobbying für ihre Interessen in den Machtkorridoren der USA und für den (direkten oder indirekten) Zugang zu Schlüsselfiguren und/oder Schlüsselorganisationen aus.

Wegen Zeitmangels bin ich hier nicht in der Lage, viele Beispiele anzuführen, aber eines sei genannt: Hier ist diese Broschüre der Moskauer Helsinki-Gruppe, auf Kosten von Scientology veröffentlicht.

Dasselbe kann man auch über die Moonies und andere berüchtigte Kulte sagen, die auf diesem Gebiet eine Koalition gebildet haben. Dem Vorstand des "Institute of Religion and Public Politics" unter dem Vorsitz von Herrn Grieboski, vom State Department wärmstens empfohlen, gehören ultrakonservative Kongressabgeordnete und Führer verschiedener Kulte an, einschließlich Scientologen und Moonies. Bis vor kurzem auch der Guru Sri Chinmoy, Führer seines eigenen Kults. Vor einigen Jahren erwarb das Institut Liegenschaften einige Häuserblocks vom Weißen Haus entfernt und führte öffentlich eine Kampagne für die Rechte der Scientologen, der Moonies und anderer "religiöser Minderheiten" in Europa.

In seiner Ansprache sagte Herr Grieboski: "Religionsfreiheit ermöglicht Demokratie, stärkt die interne und regionale Stabilität und fördert wirtschaftliches Wohlergehen." Die Präsidentin einer anderen Kulte verteidigenden Struktur, des "Institute of Religion and Democracy", Diane L. Knippers, enthüllte in einem Versuch, diese Position zu erklären, unabsichtlich die Gründe, warum sie die Freiheit totalitärer Kulte verteidige, und sagte wörtlich: "Wir bemühen uns heute um religiöse Freiheit aus demselben Grund, warum wir gegen den Kommunismus kämpften. Die menschliche Gesellschaft kann sich nicht entfalten, wenn sie auf Lügen begründet ist. Atheismus und Kommunismus können nur Lügen produzieren. Spiritualität ist ein Garant für Zivilisation, denn Spiritualität und Glaube erzeugen in den Leuten Ehrlichkeit. Ohne Ehrlichkeit gibt es keinen Handel, und ohne Handel gibt es keine Zivilisation."

Daher gibt es offensichtlich einen aktiven Zusammenhang zwischen einer Kampagne für "Spiritualität" ringsum auf der Welt und die Lobby-Strukturen, die versuchen, alle anderen Länder durch diesen Prozeß der Globalisierung auf amerikanische Werte einzuschwören. Wie das "Institute for Religion and Democracy" mehrmals erklärte, sei Globalisierung eine durch die Bibel inspirierte Mission. Die Mehrheit der amerikanischen fundamentalistischen evangelikalen Gruppen unterstützt diese seltsame Mischung von Mystizismus und Imperialismus. Dies ist genau das, was jene beabsichtigen, die behaupten, sie unterstützten Religionsfreiheit. Nina Shea, Mitglied der "Kommission für Religionsfreiheit", sagte: "Unser Hauptziel ist es, überall auf der Welt die neue liberale Ordnung herzustellen."

Es ist klar, daß solche Ziele und Methoden den Dialog der Zivilisationen überhaupt nicht ermöglichen. Die Ansprache des vorhergehenden Redners erläuterte diese Position in unverhohlener Aufrichtigkeit. Abschließend möchte ich mir die Freiheit nehmen, einige seiner Hauptpunkte kurz zu kommentieren:

  1. Herr Grieboski diktiert den Religionen ihre Ziele: "Gute Dinge ereignen sich in der Geschichte, wenn der Wille der Gläubigen auf die Ideale der Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit aller gerichtet ist." Wir dachten, der Wille der Gläubigen sei auf Gott gerichtet, aber Herr Grieboski schlägt vor, ihn auf die Erfüllung der Ziele seiner Regierung zu richten. Dies ist kein zufälliger Lapsus, sondern ein deutlicher Ausdruck für die Rolle, welche die Regierung der Vereinigten Staaten sich selbst in ihren Ansichten über Religionen zunutze macht. Grieboski erreicht dies mit dem Konzept, das er erläuterte, bei dem Religionsfreiheit und Menschenrechte die Grundlage der neuen politischen Ideologie sein sollen, welche die Welt in das 21. Jahrhundert hineinführen soll. Man möge auf all diese "Solls" achtgeben. Mit anderen Worten sagt er: "Wir werden dafür sorgen, daß sie sich so verhalten, wie wir es wünschen."

  2. Inzwischen betreibt die Regierung der USA, wie wir gesehen haben, aktives Lobbying nicht im Interesse traditioneller Religionen, die eine reiche Erfahrung friedlicher Koexistenz mit Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen haben, sondern für Gruppen, die ihren eigenen Mitgliedern sowie dem Rest der Welt Religionsfreiheit und Menschenrechte verwehren. Herr Grieboski versichert, daß eine Regierung, die Religionsfreiheit verletzt, auch andere Menschenrechte verletzt. Wie paßt das damit zusammen, daß die Regierung der USA die "Rehabilitation Project Force", ein von Scientology unterhaltenes System von Konzentrationslagern, auf ihrem Territorium tätig sein läßt? Menschen werden in diesen Konzentrationslagern für Monate wenn nicht für Jahre gewaltsam gefangen gehalten und physischen Qualen und psychologischem Druck ausgesetzt.

  3. Herr Grieboski versichert, daß Religionsfreiheit Freiheit von gewaltsamem Zwang bedeutet, aber indessen unterstützt sein Institut die Interessen von Gruppen, die bei der Rekrutierung aktiv Täuschung und Zwang in einer Weise benützen, die eklatant die Rechte derer verletzt, die getäuscht werden. Wieder eine Doppelmoral?

  4. Herr Grieboski sagt, ohne Gewissensfreiheit könnten Redefreiheit und andere Freiheiten nicht existieren. Aber totalitäre Kulte verweigern Redefreiheit. Schließlich ist Religionskritik ebenfalls eine unveräußerliche Komponente der Rede- und Religionsfreiheit. Wir sehen, wie totalitäre Kulte Kritik an ihnen selbst mittels endloser zermürbender Gerichtsverfahren zum Schweigen bringen, so daß es heute in den USA sehr selten vorkommt, daß man in der öffentlichen Presse Kritik an totalitären Kulten oder Aussagen zur Verteidigung ihrer Opfer findet. Bezeichnend dafür ist der wohlbekannte Fall von Gerry Armstrong, der elf Jahre seines Lebens bei Scientology verlor und dem ein kalifornisches Gerichtsurteil nicht nur verbietet, über seine Erfahrungen in diesem Kult zu sprechen, sondern sogar das öffentliche Aussprechen von Wörtern wie "Scientology", "Hubbard", "Dianetic" usw. untersagt. Für jede Übertretung dieses Verbots soll er 50.000 Dollar bezahlen. Wenn man für einen Augenblick mit Scientology's Versicherung konform geht, sie sei eine Religion, dann könnte man ein solches Verbot mit einem Gerichtsbeschluß vergleichen, der einem ehemaligen Muslim verbietet, die Worte "Mohammed", "Koran" oder "Islam" auszusprechen. Aber wenn wir in diesem Fall sagten, Scientology sei ein internationaler Geheimdienst, der kriminelle Methoden benützt, dann wäre dieses Verbot dem gleichzusetzen, daß man einem Opfer einer Gruppe des organisierten Verbrechens das Aussprechen der Worte "Mafia" oder "Pate" verbietet. Und dieses erbärmliche Verbot wurde von einem amerikanischen Gericht ausgesprochen und wird durch amerikanische Vollzugsagenturen aufrecht erhalten. Nennt man das Redefreiheit?

Gleichzeitig werden in den Jahresberichten des amerikanischen Kongresses Veröffentlichungen anderer Länder, die dem einen oder andere Kult kritisch gegenüberstehen, unter die Lupe genommen und als Verletzungen der Gewissensfreiheit erwähnt.

Und hier kommen wir zum Hauptproblem der amerikanischen Auffassung über Gewissensfreiheit gegenüber der europäischen Auffassung. In Europa wird Gewissensfreiheit als die individuelle Freiheit der Person gesehen, ihren Glauben zu wählen und vor dem Druck der Regierung oder irgend einer Organisation geschützt zu sein. In den USA bedeutet Gewissensfreiheit vor allem körperschaftliche Freiheit. Freiheit einer Organisation, ihre Interessen wahrzunehmen, einschließlich der Unterdrückung der Interessen ihrer Mitglieder, ihrer ehemaligen Mitglieder und ihrer Kritiker. Mit anderen Worten wird jemand, der sich gegen die eine oder andere Organisation auflehnt, die sich selbst als Religion bezeichnet, fast immer verlieren. Und hier sehen wir den Fall von eklatanter Scheinheiligkeit. Die amerikanische Regierung erregt sich über die "Verletzung der Menschenrechte" bezüglich aller Maßnahmen, welche europäische Nationen gegen Kulte ergreifen, aber diese Maßnahmen sind ja in erster Linie dem Schutz jener Leute gewidmet, deren Rechte durch totalitäre Organisationen eklatant verletzt werden.

Abschließend möchte ich die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf den sehr eindeutigen Hinweis lenken, den Herr Grieboski fallen ließ: "Ich kenne kein einziges Regime, das Religionsfreiheit respektiert und gleichzeitig die Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährdet..." Aus dieser Gegenüberstellung ist auch zu schließen: Wenn ein Regime aus amerikanischer Sicht die Religionsfreiheit nicht respektiert, dann gefährdet es die Sicherheit der USA. Die Folgen daraus kennen wir allzu gut aus der neueren Geschichte.

Es ist unwahrscheinlich, daß die Drohung mit Bombenteppichen den Dialog der Zivilisationen ermöglichen wird.

Herr Dvorkin berichtete, daß Herr Grieboski zu Ende dieses Vortrags wütend den Saal verließ und auch die Gelegenheit zu einer Replik ausschlug.