Quelle: http://forlosning.com/cgi/indexpage.cgi?http://forlosning.com/vestibylen/topic.asp?TOPIC_ID=31&FORUM_ID=4&CAT_ID=2&Topic_Title=Vedr%2E+%C5pent+brev+til+K%E5re+Smith&Forum_Title=Smiths+Venner

Antwort betreffend den offenen Brief an Kåre Smith

Vom Redakteur

27.10.2000

Lieber Jørgen Vestergaard,

ich bin weitgehend mit Dir darin einig, daß "Kunst und Kultur" keine guten Parameter sind, um den geistigen Zustand einer Glaubensgemeinschaft zu beurteilen. Ich bin auch darin mit dir einig, daß die starke Konzentration auf Geld ein neuer und bedenklicher Zug in der derzeitigen Entwicklung der Smiths Freunde ist.

Wenn Du keine positiven Elemente in der Entwicklung der Smiths Freunde siehst, dann meine ich jedoch, Du sähest diesbezüglich zu schwarz. Man muß die Smiths Freunde auch als soziale Gemeinschaft beurteilen können, nicht nur als geistige. Das ist nicht zuletzt deshalb wichtig, weil die Smiths Freunde für die Mitglieder oft die einzige soziale Gemeinschaft von Bedeutung sind.

Ich erwähnte besonders die Kinder- und Jugendarbeit. Hier sehe ich eine sehr positive Entwicklung, welche die Kreativität fördert und welche zu größerer Lebensfreude führt. So wie ich es sehe, hat die derzeitige Leitung für die menschliche Dimension größeres Verständnis als frühere Leiter, was dazu führt, daß man neue wohlbefindensfördernde Maßnahmen nicht mehr mit geistigen Argumenten zurückweist ( zu weltlich, zu menschlich, usw.). Ich meine jedoch, daß der Konformitätsdruck nicht auf allen Gebieten geringer ist, aber auf einigen. Dies ist eine Entwicklung, von der ich glaube und hoffe, daß sie weitergeht. Je mehr man anderen Menschen äußerlich gesehen gleicht (natürlich nicht bezüglich des sündigen Lebens), desto schwerer ist es, das Bild aufrecht zu erhalten, man gehöre etwas ganz Besonderem und Exklusivem an. Deshalb fasse ich vieles positiv auf, was viele Aussteiger als "Verweltlichung" der Smiths Freunde bezeichnen.

Wenn wir die positiven Seiten bei den Smiths Freunden nicht sehen, geraten wir in Gefahr, unsere Glaubwürdigkeit zu verlieren. Der Unterfertigte sieht sich selbst nicht als Feind und Angreifer der Smiths Freunde und wünscht auch nicht, als solcher betrachtet zu werden (auch wenn dies offenbar unmöglich zu vermeiden ist).

Nebenbei: Wenn ein Brief offen ist, dann ist dies nicht nur ein Brief an den Adressaten, sondern auch an alle Leser. Eine fehlende Antwort wird damit zu einem deutlichen Signal - nicht nur für den Absender, sondern auch für die Leser. Es ist übrigens interessant, daß die Smiths Freunde ideologische Herausforderungen ignorieren, aber gerne Prozesse um materielle Interessen führen. Früher war das umgekehrt.

Alf Gjøsund