Eldorado

11/02/2004 : 00:22:35

Der Artikel des Redakteurs über Knutby und das, was sich Smiths Freunde nennt

Die harten Fakten in dieser Tragödie sind nach meinem Verständnis eine Person, die erschossen und eine, die schwer verletzt wurde. Zwei nahe Angehörige dieser Personen sind unter Verdacht der Mithilfe am Mord verhaftet (von denen die eine als Pastor angesprochen wird). Eine weitere Person, welche die Tat gestanden hat, ist ebenfalls verhaftet und wird nun psychiatrisch untersucht.

Darüber hinaus gibt es mehr oder weniger unbestätigte Spekulationen in den Massenmedien, so nach und nach wird wohl ein Gericht feststellen können, was geschehen ist und wer oder welche schuldig sind.

Es gibt wohl mehrere als mich, die sich darüber entsetzen, was geschehen ist, und als Würze in der Geschichte waren die darin Verwickelten Teil von etwas, das sich eine christliche Versammlung nennt, etwas lose verbunden mit der Filadelfia-Bewegung.

Einige Christen, mit denen ich gesprochen habe, sehen es als ungemütlich an, daß sich das Christentum nun in einem schlechten Licht zeigt. Für mich hat jedoch diese Versammlung nichts mit Christentum zu tun, außer daß möglicherweise die Wurzeln zur Filadelfia-Bewegung gehen.

Es ist eher eine Gruppe von Menschen, die andere manipulieren und eine christliche Fassade verwenden, um Suchende und schwache Menschen anzulocken. Offenbar wenden diese manipulierenden Machtmenschen ihren Einfluß an, um intime Kontakte herzustellen und wirtschaftlichen Gewinn daraus zu schlagen.

Das ist nicht einzigartig für christliche Versammlungen, das kommt auch sowohl in anderen Religionen als auch außerhalb der Religionen vor.

Das, was, wie ich meine, bei dieser Tragödie wert zu kritisieren ist, ist die übrige Christenheit. Pastor auf Pastor läßt sich in den Medien interviewen und sagt, er habe diese Bewegung gekannt. Nun sieht man die Folgen und diese Versammlung (Knutby) und andere Versammlungen werden in den Medien abgekanzelt. Nun gilt es zu verteidigen, und nun hat man sich bereit erklärt, hinzugehen und den armen Mitgliedern zu helfen, die man als Irregeführte betrachtet. Eine interessante Seite ist die, daß diese Mitglieder gar nicht der Meinung sind, daß sie Hilfe benötigen. Trotz allem, was geschehen ist. Oder soll ich sagen: Gerade weil es geschehen ist?

Wenn man nachdenkt .... dann sagen die Pastoren, die helfen wollen: Ich kannte die Bewegung und deren abweichendes Verhalten

Aber man MACHTE nichts bis zum Mord. Wie kann ein christlicher Pastor aufstehen und sagen: Ich wußte, aber ich tat nichts. Hier sollte die christliche Bewegung eine bedeutend größere Verantwortung übernehmen. Nichts zu wissen erklärt, daß man nichts unternimmt, aber zu wissen und nichts zu unternehmen ist in meinen Augen eine Todsünde. Nichts zu unternehmen, wo Menschen leiden und es schwer haben, ist leider eine allzu gewöhnliche Erscheinung innerhalb der Smiths Freunde. Es gibt allzu viele Beispiele von Familien innerhalb der Smiths Freunde, die es schwer haben, weil die sogenannten Brüder die Mißstände kennen, aber nichts unternehmen.

Hier meine ich, daß der Redakteur dieser Seiten Ehre im Leib hat, er beleuchtet das, von dem er meint, daß es falsch ist, versucht dies zu vermittelt und macht es kostenlos allen zugänglich, die es lesen wollen.

Ähnlichkeit zwischen Smiths Freunden und der Versammlung in Knutby? Ich muß zugeben, daß meine Kenntnisse über die sogenannte christliche Versammlung in Knutby begrenzt sind. In einem Artikel in Expressen findet sich jedoch eine Anzahl Zitate aus den Predigten des "Pastors": http://www.expressen.se/index.jsp?a=101989 .

Diese Zitate sind möglicherweise aus dem Zusammenhang gerissen, aber persönlich lassen es diese Zitate mir kalt über den Rücken laufen, und ich bekommen Flash-Backs von der Smiths Freudnen, die ich erlebte. Glaubensgehorsam, Versammlung gegen Demokratie, sich den Leitern unterordnen, Frauensicht und Kinderzüchtigung. Das ist erschreckender Lesestoff.

Einige Zitate erkennt man fast wortwörtlich wieder, andere sind eher "in dem Geist", den ich innerhalb der Smiths Freunde erlebte. Ordnungshalber: Das Zitat bezüglich des Sexlebens hat für mich wirklich keine Ähnlichkeit mit den Smiths Freunden, Sex war ein Tabubereich und darüber sprach man nicht.

Ich habe überhaupt keinen Anlaß zu glauben, daß innerhalb der Smiths Freunde Mord geschehen ist oder geschehen wird, aber die Ereignisse in Knutby beleuchten, was geschehen kann, wenn innerhalb einer totalitären Versammlung falsche Personen an die Macht kommen.

Eldorado

Von Eldorado geändert am 11/02/2004 01:52:56