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22.1.2005 11:13:55

Hei alle zusammen

Ich glaube wir sollten Kåre Smiths Buch nicht so schnell beiseite legen. Ich bin nicht einig mit K., daß der Redakteur dies stoppen sollte. Gerade zu diesem Thema haben die Brüder Kristiansen wichtige Beiträge geliefert, die an das Licht der Öffentlichkeit gelangen sollten.

Ich bin der Meinung, daß man Kåre Smith nicht erlauben sollte, die Vergangenheit umzuformen. Ola Kristiansen, Olaf Bekkevold, Erling Ekholt und alle anderen Einzelpersonen verdienen nicht die Behandlung, die Smith ihnen öffentlich angedeihen läßt. Ich denke, wir haben die Pflicht, zu tun was wir können, um diese zu rehabilitieren. Es ist auch keine Tugend, darüber zu schweigen, was bei den Smiths Freunden vorgegangen ist und noch vorgeht. Die Moral der Leiter der Smiths Freunde geht uns alle noch viele zukünftige Jahre an. Sie haben selbst darum gebeten, beurteilt zu werden.

Ich möchte ein Beispiel anführen. Es gibt nun einige Ausbrecher, die beginnen in die Jahre zu kommen und ein Erbe hinterlassen sollen. Gleichzeitig haben sie Kinder / Verwandte bei den Smiths Freunden. Ist es gleichgültig, wohin die vererbten Werte gelangen? Ist es erwünscht, daß Geld und Werte, die vererbt werden, zum Beispiel an Finanzgesellschaften gelangen, die im Besitz der Smiths Freunde sind? Derzeit handelt es sich um einige Millionen Kronen.

Eines der Probleme in den Jahren nach dem Bruch war ein großer Zwiespalt bezüglich der Auffassung, was geschehen war. Einzusehen, daß S. Bratlie bei dem "Spiel" dabei und sein Alter nicht die Hauptursache war, wurde für viele ein zu großer Gedankensprung. Ich hoffe, daß diese Debatte dazu führen kann, daß sich die Ausbrecher mehr darüber einigen, was tatsächlich geschehen war. Kåre Smith muß korrigiert werden und man benötigt bedeutende Zusatzinformationen, damit die Leute inner- und außerhalb der Smiths Freunde ein wahres Bild der Ereignisse der letzten 20 Jahre bekommen. Einige Wortmeldungen waren in dieser Hinsicht positive Beiträge. Ich meine, es besteht Bedarf für mehr.

Das Buch kann viele Arten von Gefühlen erzeugen und Smiths Äußerungen variieren von verdeckten Drohungen bis zu eher seltsamen Aussagen, die bewirken, daß man sich über des Verfassers Wirklichkeitsauffassung wundert. Die folgenden Aussagen brachten mich zuerst zum Lächeln, aber sind dennoch erschreckend.

Zitat Seite 74: "In unserem Gottesglauben haben wir immer Recht gehabt. So unbescheiden sind wir. Die Wahrheiten, die seit dem Beginn des vorigen Jahrhunderts bei uns in Schrift und Predigt herauskamen, haben ihre Prüfung bestanden. Wenn wir auch nicht in jedem Zusammenhang die Argumente der religiösen Theologen widerlegt haben, so hatten wir doch immer Recht. Im Grunde genommen haben ihnen ihre Argumente sehr wenig geholfen, wenn die Gottesfurcht und die Wahrheitsliebe nicht größer waren, als sie es waren. Es sind daher die größten Antichristen, die heute an der Macht sind und die geistliche Hochburg bilden sollen. Das Ganze ist Menschenwerk und ein großer Betrug."

Diese Aussage steht im Gegensatz zu dem, was Smith auf Seite 71 über Mobbing schreibt. Zitat: "Es würde uns freuen, wenn der derzeitige Ministerpräsident mit dem Mobbing in seinem eigenen Priesterstand aufhörte, der darüber geschrieben und gesprochen hat, daß wir durch die Lehre über Christus geoffenbart im Fleisch Jesus sündig machen." Ist das ein Anzeichen von Verfolgungswahn? Im Vergleich zu anderen wurde über die Smiths Freunde von kirchlicher Seiten nicht so viel geschrieben. Hingegen haben die eher weltlichen Medien ihr Augenmerk auf die Smiths Freunde gerichtet. Die einzige Debatte von Bedeutung, welche die Smiths Freunde gewonnen haben, war jene mit den Pfingstlern in der Zwischenkriegszeit. Damals war das Thema die "Wegnahme der Sünden durch die Geisttaufe". Die Pfingstler mußten sich von der Wirklichkeit eingeholt sehen und Aslaksen bekam Recht. Smith war in der öffentlichen Debatte so gut wie abwesend. Jene, die als Pressesprecher für die Smiths Freunde fungiert und versöhnende Signale ausgesandt haben, hat er nun auf ihre Plätze verwiesen. Aber wen meint Smith mit seinen Beschuldigungen und Anklagen? Ist es das Bischofskollegium, die Leiterschicht bei den Pfingstfreunden, können das Missionare aus dem Missionsverband sein? Wagt es Smith nicht, konkreter zu sein, als allgemeine Verdächtigungen über seine Mitmenschen zu verbreiten?

Übrigens sehe ich, daß die Diskussionen mit etwas wechselnden Thema hin- und hergehen. Laßt sie gewähren. Es gibt viele, die das Bedürfnis haben, ihre Version zum Besten zu geben, und viele, welche die Version anderer hören wollen.

Ich möchte gerne etwas von meinen Reflexionen rund um die aufgeworfenen Themen mitteilen. In den Jahren vor dem Bruch hatte ich einige Erlebnisse, die stark auf mich wirkten, denn ich verstand sie nicht. Zum Beispiel erzählte man mir, Bernt Aksel Larsen werde der zukünftige "S.Bratlie" in der Gemeinde sein. In einem anderen Fall (Herbst 1990) wurde ich davor gewarnt, mich mit negativen Kreisen in der Gemeinde zu verbünden. Ich stand wie ein Fragezeichen da, was war das? Ich hatte nicht daran gedacht, mich mit irgend jemandem zu verbünden. Der Grund für die Warnung war, daß ich Folgendes gesagt hatte: Wenn es in Kåre Smiths Geldangelegenheiten Unordnung gebe, dann passe es schlecht, daß er in der Gemeinde eine herausragende Stellung einnehme.

Im Frühjahr 1991 wurde dann vieles zurecht gerückt. Da verstand ich, was ich längst wissen hätte sollen. Ich bat damals S. Bratlie / Stadven, eine Kopie der Vorschriften für Brunstad zu bekommen. Diese Bitte wurde im gleichen Sommer auf Torsteinslåtta besprochen. Eine, die anwesend waren, haben mir berichtet, daß Kåre Smith die Angelegenheit mit der Bemerkung zurückwies: "Bjørn David ist nicht einmal verheiratet".

(Ich muß im Folgenden einige Personen nennen, aber diese waren zum Zeitpunkt der Ereignisse die ganze Zeit über als öffentliche Personen zu betrachten oder wurden bei öffentlichen Treffen angekündigt.)

Ich glaube kaum, daß es richtig ist, daß Kåre Smith zu irgend einer Zeit S. Bratlies Laufjunge war. In den vergangenen Jahren hatte ich, wie so viele andere, versucht, mir ein Bild der Angelegenheit zu machen. Es war wie ein Puzzlespiel, bei dem die Konturen nach und nach hervortreten. Meiner Meinung nach war es keine Zufall, daß es mit der Drøbakaffäre begann. Als ich sah, daß die Angriffe auf Olaf Bekkevold begannen, dachte ich sofort, der Nächste werde Erling Ekholt und dann Arild Tombre sein. Für mich wurde es offenbar, daß Kåre Smith der Weltleiter der Smiths Freunde würde. Das stimmte genau. Ekholt stemmte sich dagegen, er wollte sich nicht dareinfügen. Er versuchte die längste Zeit über die Gegensätze auszugleichen. Es gibt Grund zu glauben, daß auch Tombre später Kåre Smith unterstützte, nachdem er unter Druck gesetzt worden war. Es war nicht zufällig, daß sich der Druck gegen diese vier richtete.

Warum war das so? Am Ende der Achtzigerjahre standen diese Brüder immer mehr im Mittelpunkt der Gemeinde. Alle 4 hatten ausgedehnte Reisetätigkeit und Schreibtätigkeit. Tombre und Ekholt leiteten die Brüdertreffen auf Brunstad. Bekkevold war stellvertretender Leiter der "Muttergemeinde" in Oslo.

Das große Problem für Smith und seine Unterstützer war meiner Meinung nach, daß sie nichts gegen diese vier besaßen und sie daher nicht entfernt werden konnten. Aus diesem Grund mußten sie damit beginnen, Beschuldigungen über Neid zu fabrizieren. Die "Krone des Werkes" war, als man in Oslo begann, mit geballten Fäusten Kampflieder zu singen. Ich war selbst Zeuge einiger solcher Fälle. Mir erschien das wie Pöbelgewalt.

Es ist barer Unsinn, daß Bekkevold auf Smith "neidisch" gewesen sein soll. Ich hätte das kaum geglaubt, wenn Bekkevold das selbst gesagt hätte. Ich habe keinen Einzigen getroffen, der auf Kåre Smith neidisch gewesen wäre. Es ist Unsinn, daß die, welche gingen, böse neidische Menschen oder antichristliche Elemente gewesen wären. Kåre Smiths Buch ist beleidigend in der Weise, wie er über namentlich genannte Personen spricht. Nur Gott kann solche starken Urteile fällen. Hingegen habe ich jene getroffen, die voll Machtlosigkeit, Frustration und Zorn darüber waren, daß Kåre Smiths Vorgangsweise in der Gemeinde gutgeheißen und sogar lobgepriesen wurde. Es ist eine Machtlosigkeit darüber, daß auf jenen Werte und Haltungen, die man in seinem ganzen Leben vertreten und verkündigt hatte, plötzlich herumgetrampelt und sie niedergerissen wurden, mitten in jenem Milieu, wo man meinte, sie seien am stärksten verankert. Wenn die betreffenden Personen mit Recht für ihre volle und berechtigte Entrüstung Ausdruck gegeben haben, haben Smiths Unterstützer sich dafür entschieden, dies als Bestätigung ihrer eigenen Theorien und Gerüchte aufzufassen. Wenn Kåre Smith über Olaf Bekkevolds Bösartigkeit spricht, dann kann man dies schwer anders deuten als daß Smith ziemlich zimperlich gegenüber Kritik war.

Diejenigen welche gingen, waren gute, arbeitsame und ehrliche Menschen, die sich nicht vorstellen konnten, einer Glaubensgemeinschaft mit Kåre Smith als Leiter anzugehören. Ich glaube wohl, daß das besprochene Buch von Smith mehr als irgend etwas anderes in den letzten Jahren ihre Entscheidung bestätigen wird. Sie hatten mehr als genügend Verstand, um die Lehrvariationen innerhalb der Smiths Freunde zu beurteilen. Sie waren weder schlecht, antichristlich oder neidisch, so wie Smith die Ausbrecher verallgemeinert. Wir wissen, daß jene, die blieben, während einer Reihe von Jahren mit erhobenen Händen dastanden und schrien und beteten: Feuere die Vernunft hinauf in die Luft, mit Kåre Smith an der Spitze.

Mit freundlichen Grüßen
Bjørn David Bratlie